… und wie nah sie beieinander sind
Sie liegen hinter uns: Die Wahlen in Niedersachsen und zum Bundestag. Über den Wahlkampf habe ich hier ja schon ausführlich berichtet. Was noch fehlt ist die Beschreibung des Gefühlszustandes NACH diesem Wahlkampf und der Umgang mit dessen Ergebnissen.
Aber schön der Reihe nach. Die Kommunalwahl – das betrifft uns unmittelbar. Unseren ganz persönlichen Erfolg bei den Menschen, die in unserer Stadt oder dem Wohnort. Diese Ergebnisse zeigen, ob wir mit unseren Aussagen und unserem ganz persönlichen Auftreten bei den Menschen Vertrauen erzeugen konnten.
So bin ich unglaublich stolz und auch froh, dass in „meinem“ kleinen Wohnort Holm (mit ca 200 Einwohnern! ) die Menschen mir vertraut haben und somit den Grünen die meisten Stimmen (41% ) gegeben haben! Ich hoffe, ich kann dieses Vertrauen bestätigen, in dem ich mich z.B. als erste Handlung darum kümmere, dass nicht auf unserem grünen Herz in der Mitte des Dorfes einfach so ein verschandelndes Regenrückhaltebecken entstehen wird! Ich werde hier sicher noch davon berichten.
Die Wahlbeteiligung von nicht einmal 40 % zeigt leider aber, wie wenig eine Kommunalwahl die Menschen an die Wahlurne bringt! Und das obwohl hier die Entscheidungen fallen, die das unmittelbare Umfeld jedes Einzelnen betreffen. Wahrscheinlich müssen wir als Kommunalpolitiker einfach viel mehr mit den Bürgern kommunizieren, erklären und informieren über das, was anliegt.
Das Buchholzer Ergebnis zeigt aber leider auch ganz deutlich, wie eng Erfolg und Enttäuschung miteinander verquickt sein können: Ja, wir haben in Buchholz im Stadtrat 2 Sitze hinzugewonnen und mit 18,6 % ein gutes Ergebnis erzielt. Aber ist es gut genug, um auch tatsächlich etwas bewegen zu können? Die Verhältnisse im Stadtrat von Buchholz zeigen leider, dass es für die Grünen sehr schwierig wird, Mehrheiten für unsere Projekte zu finden: Letztendlich entscheidet dann wahrscheinlich meistens die Stimme eines Bürgermeisters von der CDU was geht und was nicht!
Das ist schon ein wenig bitter und enttäuschend! Besonders wenn man eine junge und motivierte Mannschaft hat, die eben auch viele Dinge unbedingt verändern möchten, aber genau an dieser Stelle wieder einmal sehr begrenzt wird, weil eben ohne Mehrheit auch nichts umgesetzt werden kann.
Trotzdem hat der Wahlkampf und die vielen gemeinsamen Arbeiten uns als Menschen näher gebracht und wir wollen dieses gemeinsame Momentum nutzen: Bessere interne Strukturen schaffen, die Arbeit sinnvoll verteilen um bessere und für die Bürger sichtbare Aktionen und Ergebnisse bieten zu können.
Die Angst vor Veränderung sitzt tief bei den Menschen hier in Deutschland…
Ganz ähnlich scheint es uns mit der Bundestagswahl ergangen zu sein: Ja, wir sind gewachsen und mehr als 5%. Aber was können damit bewirken? Immerhin werden wir, wie es aussieht, mit in der Regierung sitzen. Aber wie viele Kröten werden wir schlucken müssen und wie viele Kompromisse werden Ziele bis zur Unwirksamkeit eindampfen?
Ich setze persönlich noch Hoffnung in Robert Habeck. Er könnte es schaffen mit den Koalitionspartnern nicht Listen mit Forderungen gegeneinander aufzurechnen, sondern Projekte wie z.B. eine einfachere Steuerpolitik, schneller Genehmigungsverfahren und eine wirksame Klimapolitik zu vereinbaren. So dass die Prozesse bei bestimmten Projekten aufgewertet und schneller werden und weniger Spiegelfechterei um Punkte aus Parteiprogrammen im Vordergrund stehen.
Wir werden sehen, wie weit die Sachlichkeit über Machtspielchen zu siegen in der Lage sein wird…
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