Buchtipps – Bücherwurmfutter

Dieses Buch der Ernährungswissenschaftlerin Jasmin Peschke ist ein Manifest für Nahrungsmittel, die im Einklang mit der gesamten Natur erzeugt werden, sozusagen für die ganzheitliche Erzeugung.  Es zeigt auf, das von der Erzeugung über die Zubereitung bis hin zum Esser alle profitieren und das alles die nachfolgenden anderen Dinge beeinflusst.  Auch der oft schwer zu fassende Begriff der Resilienz wird unter verschiedensten Aspekten beleuchtet. Sehr lesenswert für alle, die in großen Zusammenhängen denken.

atVerlag, ISBN: 978-3-03902-111-6

Natürlich Konservieren habe ich mir tatsächlich gekauft, auch wenn ich mich als Ökotrophologin ganz gut auskenne, wie man mit Nahrungsmitteln umgeht. Aber hier ist einfach gut und systematisch alles nachzulesen. Wenn ich etwas vergessen habe oder ein einfaches Grund-Rezept brauche, welches ich dann durchaus abwandeln kann.

Ein echtes Praxishandbuch zum Thema Haltbarmachen von Nahrungsmitteln. Rosemarie Zehetgruber beschreibt gut geordnet welche Methoden der Konservierung man für Gemüse, Kräuter und Obst anwenden kann und wie diese Methoden funktionieren. Aber auch auf welche Dinge man bei der Verarbeitung achten muss. Natürlich wird das Buch mit vielen schönen Rezepten ergänzt.

Löwenzahnverlag 2018, ISBN 978-3-7066-2556-2

Bücher über Gartengestaltung gibt es extrem viele. Leider handelt bisher nur ein verschwindend geringer Anteil dieser Bücher von Naturgärten und deren Gestaltung. Da muss man schon etwas suchen. Dieses Buch verfolgt dabei den sehr interessanten Ansatz, dass ein Naturgarten für ganz unterschiedliche Anforderungen gestaltet werden kann: z. B. um Stress zu überwinden und sich zu entspannen oder um heimischen Tieren wieder mehr Lebensraum zu bieten oder auch um Kindern einen interessanten Aufenthaltsort zu gestalten. Mein Naturgarten wie er mir gefällt Gibt für all dieses In unterschiedlichen Kapiteln Anleitung und Ideen. Das ganze in einer schönen lockeren Aufmachung und vielen hilfreichen Übersichten und Tabellen. Im Anhang findet sich noch eine phänomenologischer Kalender sowie eine Übersicht der wichtigsten einheimischen Pflanzen sowie Hinweise und Bezugsquellen.

Ein wunderbares Buch für Menschen, die verstehen wollen, was ein Naturgarten bieten kann im Gegensatz zu einem konventionellen Garten.

Ulmer Verlag 2018, ISBN: 978-3-8186-0272-7

Dieses Buch enthält zwar Rezepte, aber es ist kein typisches Kochbuch. Es ist mehr das Bekenntnis des begnadeten jungen Kochs Marianus von Hörsten zu gutem Essen und wie man dieses produziert. Damit ist auch gemeint, wie die guten Zutaten für ein gutes Essen überhaupt erzeugt werden und wo sie herkommen. Marianus ist 1992 geboren und wuchs auf dem Demeterhof seiner Eltern in Wörme in der Nordheide auf. Diesen wunderschönen friedvollen Ort bezeichnet Marianus immer noch als sein Zuhause. Über den Hof, die umgebung und sein Leben schreibt Marianus in diesem Buch: Witzig und mit erstaunlich viel Lebensklugheit für sein junges Alter. In den einzelnen Kapiteln sind aber auch jeweils einige seiner Rezepte eingestreut. Das Vorwort des Buches hat niemand geringeres als Johann Lafer verfasst.

Mittlerweile hat Marianus nicht nur dieses Buch geschrieben, sondern auch kurz vor Beginn der Corona Pandemie mit 2 Freunden in Hamburg das Restaurant „KLINKER“ eröffnet. Die Geschichte über Marianus liest sich flüssig und interessant, auch ohne die Rezepte nach zu kochen, auch wenn diese Rezepte überaus lecker sind!

Gräfe und Unzer Verlag 2019, ISBN 978-3-8338-7099-6

Richard Davd Precht ist Philosoph. Nun sind bekanntermaßen philosophische Texte meist nicht gerade einfach zu lesen. Meist trocken im Stoff und schwer verständlich.  Richard D. Precht ist da so erfrischend anders. Bei ihm liest sich Schwieriges einfach. Seine Art und Weise die Dinge zu erklären macht ihn zum „Bürgerphilosophen“ . In diesem Buch geht es primär um die digitale Revolution und wie diese die Welt langsam in eine „globale Einheitszivilisation“ verwandelt. Die digitale Revolution wird maßgeblich beeinflsst von weltweiten Konzernen wie Amazon, Google, Facebook und Co. Diese Konzerne betreiben die radikalste Art des Kapitalismus und dringen in alle Lebensbereiche vor. Aber sie treiben auch die Ressourcenausbeutung und damit die Klimakrise weiter voran. In dem Buch zeigt Precht aber auch auf, mit welchen Waffen wir uns gegen diese Entmündigung der gesamten Gesellschaft zur Wehr setzen können und wie wir das Prinzip „Brot & Spiele“ aufhalten könnten um die Gesellschaft zu einem mehr inklusive Modell um zu formen. Ich habe das Buch als gut zu lesen, ja spannend empfunden, auch wenn einem Vieles was hier so treffend formuliert wird eigentlich schon bekannt war, bevor man das das Buch gelesen hat. Ein unbedingter Buchtipp für Menschen, die gern die Welt im Ganzen betrachten.

Goldmann, München 2018, ISBN 978-3-442-31501-7.

Ernst Friedrich Schumacher: Small is beautiful – Die Rückkehr zum menschlichen Maß. Mit einem Vorwort von Nico Paech

Wachstum !!! DAS Credo von Politikern und Ökonomen. Ohne Wachstum scheint die Welt heute gar nicht mehr vorstellbar. Aber ist das wirklich der einzige Weg? Oder überhaupt ein Weg aus dem Dilemma aus Übernutzung der natürlichen Ressourcen, dem Klimawandel, dem Bevölkerungswachstum und der zunehmenden Schere aus arm und reich?
Ernst Friedrich Schumacher (1911 bis 1977) beschreibt in seinem Buch „Small is beautiful“ einen anderen Weg.  Dabei ist die Aktualität des Buches von 1972 absolut frappierend und macht es zu einem unabdingbaren Buchtipp für die Gegenwart. Schumacher hat unsere heutigen Probleme schon damals messerscharf identifiziert und sogar Lösungen angeboten! Und das zu einer Zeit, wo noch die Atomenergie als die Lösung der Öl- und Kohleverstromung angesehen wurde!  

Das Vorwort von Nico Paech, der heute als einer der bedeutendsten Postwachstums-Ökonomen für Nachhaltigkeit angesehen wird, stellt sehr gut den aktuellen Bezug von Schumacher’s Thesen zur heutigen Situation dar. Ein Buch, welches gut zu lesen ist und denjenigen, die nicht nur stur wachtumsgläubig sind verständlich Alternativen beschreibt und eine echte Leseempfehlung ist! 

ISBN: 978-3-96238-136-3
Hardcover, 320 Seiten mit hochwertigem Leinenrücken 
Erscheinungstermin: 07.10.2019 im oekom Verlag

Dieses Buch ist eigentlich mehr ein Projekt als nur ein Buch von Franz Bischof und Jan Kuchenbecker. Sie haben sich in mühevoller Recherchearbeit aufgemacht, möglichst alle noch tätigen Ostseefischer an der Deutschen Küste aufzusuchen, mit ihnen zu sprechen und sie mit der Kamera zu portraitieren. Dabei ist ein Buch mit unglaublich starken Bildern und interessanten Geschichten entstanden. Eine Hommage an die 228 Fischer der Deutschen Ostseeküste von Flensburg bis zum Stettiner Haff. All diese Fischer blicken in eine ungewisse Zukunft, gehen aber mit großer Leidenschaft ihrem Beruf (noch) nach auch wenn keiner von ihnen sagen kann, wie lange dessen Ausübung überhaupt noch rentabel sein wird. Für mich ist dieses Buch etwas, dass diesen Menschen Wertschätzung gegenüber ausdrückt. Wertschätzend das Tun dieses Berufsstandes, der mit harter körperlicher Arbeit verbunden ist und den es möglicherweise bald in dieser Form nicht mehr geben wird, weil in der Ostsee einfach die Fischbestände so dezimiert worden sind, dass nichts mehr geht. Ein Buchtipp für Menschen, die sich für das Schicksal anderer interessieren.

Webseite Franz Bischof

Verlag: Selbstverlag Autoren: Franz Bischof, Jan Kuchenbecker
Auflage: 2020
ISBN: 978-3-00-065249-3
Seiten: 272
Ausführung: gebunden

25 Menschen die auf Nordseeinseln oder Halligen leben erzählen ihre Geschichten. Herausgegeber Uwe Bahn, Autor Gerhard Waldherr

ISBN: 978-3-940138-47-7
Ein wunderbares gebundenes Buch aus dem Ankerherzverlag. Ein Buchtipp für alle, die sich dem Meer verbunden fühlen und sich über die Geschichten von Menschen freuen, die auf Inseln oder Halligen leben und die den rauen Charme des Lebens an der See lieben. Mich begeistert an diesem Buch besonders seine wertige und liebevolle Verarbeitung (die ökologische Herstellung ist diesem Verlag ebenfalls wichtig). Auch als ebook oder Hörbuch verfügbar.
Ich habe „Inselstolz“ entdeckt während unseres Aufenthaltes auf der Hallig Hooge im Jahr 2020, kurz bevor es wieder in den Lockdown ging. Es war genau die passende Lektüre für einen Halligaufenthalt Ende Oktober.