auch ich habe Rückblickeritis
In der allgemeinen Show der Jahresrückblicke will ich natürlich auch nicht fehlen. Aber immerhin werde ich nicht wiederholen, was sowieso in allen Print- und Online Kanälen und im TV hoch- und runterbeschrieben wurde. Auch der Letzte hat mitbekommen, dass Krieg in der Ukraine tobt, dass fossile Energieträger rasant teurer werden, wir eine 2-stellige Inflationsrate haben und das Eis immer dünner wird!
Mein Rückblick wird ein ganz persönlicher sein. Mir ist immer klarer geworden, dass Blog schreiben für mich so etwas wie ein Tagebuch der Monate ist. Ganz auf meine kleine Welt bezogen und wahrscheinlich völlig uninteressant für eine breite Öffentlichkeit. Der Grund, warum ich so schreibe, dass es doch öffentlich jeder einsehen könnte ist ganz einfach: mein Leben dauert nun schon mehr als 6 Jahrzehnte und in dieser Zeit sind mir eine recht große Menge an Menschen begegnet, mit denen mich irgendetwas verbunden hat: Freundschaft, Nachbarschaft, Arbeit, Politik oder einfach nur zufällige Begegnungen. Dieser Blog ist für all diese Menschen eine Möglichkeit, mein Leben weiter mitzuverfolgen soweit es sie denn interessiert, was ich aktuell tue und denke. Ich finde dass die neuen Möglichkeiten der Kommunikation eine tolle Errungenschaft sind Kontakte aufrecht zu erhalten. Freiwillig und ohne jeden Zwang.
Was also war erwähnenswert in meinem Jahr 2022? Zuerst einmal, dass es das 10. Jahr meines Zusammenlebens mit diesem Kerl Micha ist. WOW ! 10 gemeinsame Jahre in Stade, Wiesbaden, Dietzenbach, Holm und immer wieder zwischendrin Schweden. Danke dass Du es mit mir aushältst. Mit mir streitest und immer wieder gut bist. Mich anregst Dinge aus anderem Blickwinkel zu betrachten. Mich tröstest, wenn ich traurig bin. Mich bekochst und unseren Garten immer weiter entwickelst! Du machst mein Leben reich und glücklich!
Wiedersehen + Abschiede
2022 war ein Jahr des Wiedersehens – aber auch des Abschiednehmens. Wir haben gelernt, mit dem Corona-Virus zu leben und uns trotzdem wieder persönlich treffen zu können. So waren wir auf dem wundervollen Fest meines Freundes Siegbert in Schwerin um seinen 60. Geburtstag nachzufeiern. Ein Ereignis, das sehr tiefe Eindrücke hinterlassen hat. Wir konnten Dank unserer lieben Nachbarn André und Britta ein echtes Open-Air Festival in unseren kleinen Dorf erleben. Einfach toll wieder tanzen und feiern zu können. Ich habe endlich meine Freundin Tina Müller in Ohlstadt persönlich in ihrer Oase treffen können. Eine extrem unabhängige und bemerkenswert gutherzige Frau die mich tief beeindruckt mit ihrer Vita. Außerdem habe ich meinen Geburtstag mit meiner Freundin Karen, die seit Studienbeginn an mein Leben begleitet, in ihrem neugebauten Holzhaus mit Blick über Schleswig-Holstein‘s traumhaft schöne Landschaft feiern können. Es war ein genussvoller Alt-Mädels-Abend!
Aber das Jahr hielt auch viele Abschiede für mich bereit: Meine Mutter durfte im Alter von 99 Jahren endlich sterben. Es war kein würdevolles Ende und mein Dank und meine Hochachtung gebührt all den Pflegekräften, die sich in Heimen oder zu Hause um Menschen wie meine Mutter kümmern!!! Diese Menschen sind für mich wahre Helden und haben nicht nur Klatschen von Balkonen verdient, sondern ein viel höheres gesellschaftliches Ansehen und eine deutlich bessere Entlohnung. Sie leisten tagtäglich einen ganz großen Dienst an unser aller Zusammenleben! Abschiednehmen mussten wir aber auch von Mutters Cousin Wolfgang sowie von unseren lieben Nachbarn Heidi und Herrmann. Seit dem Tod meines Vaters vor 48 Jahren sind Beerdigungen jedes Mal ein Gang nach Kanossa für mich – dieses Jahr waren leider sehr viele.
Ansonsten gibt es Neuigkeiten aus dem Garten: Micha hat einen kleinen Teich angelegt. Wir haben Hühnerzuwachs bekommen in Form von 3 schwedischen Blumenhühnern plus Hahn Ole. Ich werde Euch noch näher und mit Bildern davon berichten. Wir haben eine reiche Ernte an Kartoffeln, Tomaten, Gurken, Zucchinis, Mangold, Äpfeln und Quitten eingefahren. Und wir lernen immer besser, auch vegetarisch richtig Leckeres zu zaubern. (Nigel Slater sei hier besonders für sein neues „Greenfeast“ Kochbuch gedankt).
Ach ja, und dann habe ich dieses Jahr mal wieder einen neuen Job angefangen. In einem Alter, wo andere bereits in Rente gehen, wie meine Freundinnen Iris oder auch Claudia. Neue Indikationen lernen, wieder an Tagungen teilnehmen und in Großstädte zu Kongressen reisen – es fühlte sich nach der Coronazeit fast unwirklich an. Mit sehr netten KollegInnen im Team zu arbeiten und lernen damit umzugehen, dass in dieser Branche nur Weniges wirklich von Dauer ist und Entscheidungen oft kaum nachvollziehbar sind. Es wird nicht leichter im Alter mit all dem umzugehen, so viel ist sicher.
Dann haben wir statt Urlauben in 2022 noch an meinem Elternhaus weiter gewerkelt und ich bin jetzt Expertin im Tapeten entfernen…. Und auch darin, Geduld mit Bauarbeiten zu haben werde ich tatsächlich immer besser! Aber ich hoffe, hier im Jahr 2023 endlich vom Ergebnis der Renovierung und erfolgreichen Vermietungsplänen berichten zu können.
Zwischendrin habe ich natürlich immer wieder gelesen und gehäkelt. Um was es sich bei diesen beiden Tätigkeiten so gehandelt hat ist auf 2 Fotos ersichtlich.
Ihr seht, was für ein ausgefülltes und glückliches Leben ich trotz unklarer Weltlage führen durfte. Dafür bin ich schlicht sehr dankbar.
Auf ein gutes neues Jahr und mit den besten Wünschen für all meine LeserInnen.
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