oder wie mein vegetarischer Kochknoten geplatzt ist
Aus frischen gut erzeugten Nahrungsmittel selber eine Mahlzeit zubereiten zu können, das ist schon lange mein Anliegen. Und ich koche auch durchaus kreativ und mit eigenen Ideen. Das kann ich schon von mir behaupten (Wem das Eigenlob zu sehr stinkt, der sollte sich jetzt einfach die Nase zuhalten). Seit aber Fleisch und Fisch immer mehr in den Hintergrund treten und Gemüse der Hauptdarsteller wird, da fühle ich mich unsicher und wie ein Greenhorn. Warum? Ich glaube, weil ich einfach nicht geübt darin bin, Gemüse als Hauptakteur meiner Mahlzeiten zu inszenieren. Weil ich Kombinationen von Gemüse und Gewürzen ebenso neu denken muss wie deren Dosierung.
Zum Glück gibt es da jede Menge Starköche, Kochshows im Fernsehen und ein ganzes Zeitschriftenregal mit Rezepten oder ganze Internetforen zum Thema. Ich finde das ganze Gedöns recht nutzlos und verlasse mich lieber auf das gute alte Kochbuch. Zum Thema vegetarisch Kochen ist es allerdings ein neues Buch. Und ihr werdet es nie erraten: es ist wieder von dem Koch, über den Jamie Oliver mal gesagt hat, dass er „ein gottverdammtes Genie“ sei. Ja, ich spreche wieder einmal von Nigel Slater. Und sein Buch heißt „Greenfeast“ Herbst-Winter.
Einfach genial welche Kombinationen sich hier harmonisch zusammenfügen!
Dosierungen neu erlernen
Da gibt es z.B. auf einer weichen Woge Sellerie-Topinambur-Püree rauchig geröstetes Wurzelgemüse aus Karotten, Rote Beete und Pastinaken gewürzt mit Thymian, Knoblauch Petersilie und Rauchsalz, garniert mit Sonnenblumenkernen. Genial UND Einfach.
Oder ein Suppe aus Nudeln, Linsen, weißen Bohnen und Kichererbsen mit Spinat, Koriander, Petersilie, Minze und saurer Sahne. Wer kommt auf diese Kombinationen???? Ich jedenfalls noch nicht ohne Anleitung, das gestehe ich ganz offen.
Unser Weihnachtsessen bestand 2022 aus einem Auberginen-Ragout mit Tomaten und Kokosmilch. Die Gewürzdosen haben mich schwindelig gemacht als ich sie las: JEWEILS 4 TL Cumin + Koriander + Garam Marsala!!! Wäre es kein Rezept von Slater gewesen: ich hätte das nie in dieser Menge benutzt. Aber die Auberginen brauchen einfach diese Mengen und das Gericht war einfach köstlich!
Ein Kochgenie der KEIN Restaurant besitzt aber Kochtagebuch führt
Ihr merkt, ich gerate geradezu ins Schwärmen. Deswegen kann ich auch diese eine Kombination aus Nigel’s „Wintertagebuch“ nicht unerwähnt lassen: Gebackener Blumenkohl auf einem Karottenhumus mit grünen Oliven und Granatapfel. So so lecker und auch noch dekorativ!
By the way: alle Rezepte, die ich hier im Text erwähnt habe, sind nicht nur vegetarisch, sondern bis auf die Suppe auch vegan! Ich habe somit mein Trauma, es könnten Veganer bei mir zum Essen kommen abgelegt. Jetzt weiß ich endlich, wie ich auch in solchen Situationen sehr leckeres Essen auf den Tisch bekomme! Ein großes DANKE für diese wunderbaren Gemüserezepte in gewohnt lyrischer Slater-Manier geschrieben.
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