…um mich herum höre ich fast alle nur jammern! Oh, so kalt oder auch so grau, so nass. Temperaturen zwischen 10° und 20°C werden schon mit der Bezeichnung „NUR“ ausgestattet. Und dann komme ich daher und blühe auf, wenn die Temperaturen vom Sommer endlich wieder auf ein erträgliches Maß sinken (um 20° reichen völlig!)
Wenn es dann noch schneit und knackig kalt wird – HURRA! Das ist mein Wetter. Schlechtes Wetter gibt es meiner Meinung nach sowieso nicht. Nur falsche Bekleidung. Und da beginnt mein Problem ja auch schon: wenn es heiß wird, kann ich ja nicht unbegrenzt weglassen! – Wer will schon eine alternde Lady im kurzen Hängekleidchen mit Spaghetti-Trägern anschauen? Da ist der Winter doch viel praktischer: Über den warmen Pullover kann man leicht auch noch eine wärmende Daunenjacke anziehen und eine lange Unterhose stört auch keinesfalls die Optik.
Ich kann mich auch noch an früher erinnern, als wir bei 29° Hitzefrei bekamen. Okay, das brauchen wir im Moment nicht, da die Kids eh wegen Corona ständig den Eltern daheim auf die Nerven fallen und sie zum Homeschooling zwingen. Aber was ist aus den Warnungen im Wetterbericht wegen zu hoher Ozon-Werte geworden? Sind die nicht mehr so hoch wie früher? Fällt schwer zu glauben bei Temperaturen die bis auf über 40° C an heißen Tagen steigen. Ozon-Warnungen habe ich etwa seit dem Studium nicht mehr gehört. Vielleicht möchte man nicht jeden Tag die älteren Leutchen warnen, möglichst keine Runde auf dem Rennrad über den Taunus zu fahren oder das Training für den nächsten Marathon doch bis zum Herbst zu verschieben?
Aber was finde ich am Winter denn so faszinierend? Ich glaube es ist die Klarheit, die am besten bei Minus-Graden und möglichst auch noch Schnee in die Welt Einzug hält. Wenn dann der Himmel noch wenig Wolken hat ist diese Klarheit perfekt. Auch die Farben sind wundervoll durch die tief stehende Sonne: sanfte Pastelltöne und doch so intensiv und leuchtend. Ich genieße das: manchmal hier zu Hause, aber am liebsten immer wieder im Winter in schwedisch Lappland, bei -20° C und mehr. Dann kommt man von draußen wieder rein in die Hütte, der Kaminofen brennt und vielleicht ein paar Kerzen. Man kuschelt sich mit einer Wolldecke gemütlich auf ein Sofa, trinkt einen heißen Tee, dazu einen wunderbar nach Zimt duftenden „Kanelbullar“ und nimmt sich ein Buch um in dessen Inhalt abzutauchen. Das ist die perfekte Mischung.
Das zu erleben ist für mich das pure Glück!
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