Heute geht es um ein Thema der Verwertung. Verwertung von Fotos. Zu Millionen landen diese täglich im Netz ohne jemals größer als im Format eines Mobiltelefons betrachtet zu werden. Aber wann ist ein Foto eigentlich nachhaltig? Nachhaltig ist hier eher im übertragenen Sinn zu verstehen, als wann ist ein Foto mehr als nur der digitale Augenblick. Und was ist ein Foto schon wert, wenn es nur in den Tiefen des Netzes herumvegetiert? Ich finde das ist irgendwie zu wenig. Für mich ist ein Foto dann ein Bild und nachhaltig, wenn es gedruckt ist!
Viele von uns produzieren ständig neue Fotos. Mit mehr oder minder großem Aufwand werden tausende von digitalen Ablichtungen mit unterschiedlichsten technischen Apparaturen wie Mobiltelefone, Aktionkams, Spiegelreflex- und Systemkameras gespeichert. Aufnahmen entstehen überall: egal ob im Garten, bei einer Ausstellung, auf Reisen oder auf dem Mountainbike. Sehr beliegt auch das Essen auf dem Teller bevor es verspeist wird, die sogenannten „Food-Porns“. Manche Menschen sitzen sogar in Tarnzelten tagelang nahezu regungslos um DEN Schuss eines ganz bestimmten Tieres zu ergattern. Und dann?
Wohin mit all den digitalen Ablichtungen?
Auf Plattformen wie FB, 500px, Instagram oder der FotoCommunity werden Unmengen mehr oder minder gelungener Exemplare der Allgemeinheit präsentiert. Meist nimmt sich kaum jemand die Zeit, das Foto von Miniaturgröße auch mal in Originalgröße anzuschauen. Bei Wettbewerben landet sicher auch ein marginaler Anteil der Fotos. Festplatten müssen schon um externe Exemplare erweitert werden um all die Auslösungen aufbewahren zu können, die dann als digitaler Datenberg auf den Rechner herumoxidieren. Wozu?
Früher haben wir Abzüge unserer analogen Erinnerungsfotos mühevoll mit widerspenstigen Fotoecken in Fotoalben archiviert. Diese Alben stehen oft unser Leben lang greifbar im Bücherregal, um bei so manch einer Gelegenheit nostalgische Gefühle erzeugend mit entsprechender Sentimentalität betrachtet zu werden. Und heute? Was geschieht heute mit der um ein vielfaches gewachsenen Bilderflut? Wer macht sich wirklich regelmäßig ein Fotobuch aus seinen Bildern? Ob nun thematisch oder als Zeitdokument des eigenen Lebensumfeldes? Wer macht wirklich aus seinen besten Lieblingsbildern einen großen DIN A2 oder DIN A3 Ausdruck und hängt sich diesen schön gerahmt in seiner Wohnung oder im Büro auf?
Es gibt so viele unterschiedliche Verwertungsmöglichkeiten
Da werden Tausende von Euros für Kameras, Linsen, Rucksäcke und sonstiges Equipment ausgegeben. Aber die 50 € für ein Fotobuch oder auch mal 250 € für professionellen Druck auf Barytpapier und eine entsprechende individuelle Rahmung sind dann nicht mehr übrig? Wie widersinnig ist das?!
Ganz einfach lassen sich mittlerweile die schönsten Kalender aus eigenen Bildern erstellen, um sich selbst oder Freunde damit zu beschenken? Oder man druckt sich eigene Post- oder Briefkarten mit seinen schönsten Motiven. DAS ist Haptik, das kann ich anfassen und fühlen… Das bleibt ganz anders präsent, als all die elektronisch verwursteten Exemplare. Letztere sind nach kurzem Hinschauen wieder vergessene Eintagsfliegen.
Ich zeige meine guten Bilder auch nicht nur in elektronischer Form auf dieser Webseite im Schaukasten. Wir drucken viele Bilder in unterschiedlichster Form tatsächlich aus. Auf Papier, welches auch zum Bild passt und dieses entsprechend zur Geltung bringt. Wir haben sogar großformatige Leinendrucke im Carport und auf dem Balkon hängen. Die halten viel mehr aus als man glaubt! Oder ich verarbeite Bilder zu einem Buch. Bisher zwar nur über Blurb, da diese Möglichkeit direkt aus Lightroom heraus funktioniert, aber das ist schon ganz okay, wenn auch mit der Beschränkung, dass die Formate und das Papier nur sehr begrenzt auswählbar sind. Hier suchen wir noch nach finanzierbaren Umsetzungsmöglichkeiten Bücher in bester Qualität zu machen. Erst dann ist der Prozess des Bildermachens so richtig abgeschlossen. So gibt man seinen Fotos einen entscheidenden Mehrwert und die Berechtigung, mehr als eine digitale Eintagsfliege zu sein.
update: Auch in diesem Blog finden sehr viele meiner Fotos immer wieder Verwendung und werden somit Menschen zugänglich, die sich dafür interessieren, z.B. iin Form von Serien m Schaukasten oder auch als Bebilderung der einzelnen Beiträge.
4 Comments
Guter Artikel und so wahr… ja man sollte wirklich mehr Fotobücher und dergleichen erstellen.
Gruss von der Insel
Markus
Hallo Markus, gruß zurück ich denke nach Irland? (ich liiiebe diese zauberhafte Insel mit seinen hintergründig humorvollen Bewohnern!)
Grüße Birgit
Solche Gedanken mache ich mir auch. Was soll mit meinen abertausenden digitalen Bildern geschehen?
Du hast einige Möglichkeiten aufgelistet über die ich nachdenen kann.
LG Bernhard
Es freut mich, wenn ich Dir Bernhard ein paar Ideen vermitteln konnte. danke für Deinen Kommentar!