Mit den Empfehlungen in der Kategorie Organisationen – Engagement für eine bessere Welt möchte ich meine ganz persönlichen Tipps geben, wie man sich in Vereinen und Non-Profit-Organisationen (NGOs) engagieren und dazu beitragen kann, dass die Welt ein bisschen gerechter, gesünder, natürlicher und sauberer wird. Eben einfach persönlich dazu betragen, dass die Welt ein kleines Stück besser werden kann.
Ich trage diese Tipps für NGOs und Vereine nach und nach zusammen und es gibt somit immer mal wieder etwas Neues in den einzelnen Rubriken. Im heutigen Blog möchte ich vorstellen, was ich mittlerweile an Organisationen zusammengetragen habe und Euch empfehlen möchte. Damit man nicht in den Blogs nach diesen Tipps suchen muss, sind diese NGOs auch dauerhaft unter der Rubrik „Empfehlungen“ in der Kachel „Organisationen“ nachzulesen. Jeweils mit meinem Text dazu.
Um welche Organisationen und NGOs handelt es sich, dass ich diese anderen Menschen ans Herz legen möchte? Es geht fast immer darum, sich für etwas zu engagieren. Bürger mehr einzubinden in die Entscheidungen und das Handeln. Denn letztendlich macht unser aller Verhalten in der Summe die Gesellschaft aus. Und wenn man sich mit Gleichgesinnten für etwas engagiert, ist auch die Gesellschaft durchaus zu verändern. So z.B. wenn sich GermanZero dafür einsetzt, jetzt Druck zu machen, dass die Abgeordneten im Bundestag vernünftige Pläne zur Umsetzung des 1,5° Zieles zum Klimaschutz beschließen. Oder dass Slow Food sich für gute, saubere und faire Lebensmittelerzeugung stark macht und alte handwerkliche Traditionen und Haustierrassen schützt. Auch wenn das alles nicht sofort wirkt, so hat es doch langfristig enormen Einfluss.
Wenn Ihr noch Tipps habt, wo ihr der Meinung seid, dass die NGOs oder Vereine unbedingt in diese Liste gehören, nennt sie mir doch einfach in den Kommentaren.
Hier meine Tipps in alphabetischer Auflistung (hinter dem Logo ist jeweils auch der Link um direkt auf die Webseite der Organisation zu gelangen)
Abgeordnetenwatch – Vertrauen reicht nicht, da muss Transparenz her
über dieses Internetportal wird die Möglichkeit geboten, Abgeordnete unterschiedlicher Parlamente (Europa, Bundestag, Landesparlamente) direkt zu bestimmten Sachverhalten Fragen zu stellen. Auch Listen der Lobbyisten welche im Bundestag einen Hausausweis haben und für welche Firmen sie arbeiten ist so publik geworden. Um Hintergründe der Politik besser transparent zu machen leistet diese NGO über die Plattform wertvolle Beiträge. Unterstützung ist hier mit Unterschrift und Spende sinnvoll angelegt, denn Politik kann nur dann gut sein, wenn sie transparent, ehrlich und nachvollziehbar gemacht wird. Im Blog auf der Plattform finden außerdem interessante Diskussionen zu aktuellen Themen des Bundestages statt.
Campact – Bürgerbeteiligung leicht gemacht
Campact ist ein Verein, der sich dafür engagiert, dass BürgerInnen Einfluss auf die Politik nehmen können. So werden Themen adressiert, wenn genug Unterschriften zusammen kommen, muss die Politik sich damit befassen. Als Eingabe sozusagen. Bürgerbeteiligung per Klick, ganz einfach und schnell. Je mehr Unterschriften zusammen kommen, desto größer ist der Einfluss und die Chance, etwas verändern zu können, egal ob Umweltschutz, Tierwohl oder andere Themen.
Cradle to Cradle – Kreislaufwirtschaft statt Wegwerfgesellschaft
NGO die sich aktiv für die Kreislaufwirtschaft und deren Umsetzung einsetzt. Kreislaufwirtschaft bedeutet dass es keinen Müll mehr gibt. Das Vorbild ist die Natur: hier gibt es nichts, was nicht wieder in den Kreislauf eingespeist wird. Zum jetzigen Zeitpunkt basiert unser Wirtschaftssystem jedoch darauf, das möglichst viel produziert wird, das dann möglichst schnell auf den Müll geworfen wird um wieder etwas Neues zu produzieren. Das alles geht natürlich mit enorm hohen Ressourcenverbrauch einher. Bei Cradle to Cradle werden alte Produkte wieder in ihre Komponenten zerlegt um so die Rohstoffe für neue Produkte zu erhalten. Alles wird als geschlossener Kreislauf organisiert. Bei diesem Gedanken spielt auch der möglichst lange Gebrauch eine entscheidende Rolle.
Cradle to Cradle möchte über Vermittlung von Wissen und die Vernetzung von Experten zu den einzelnen Themen der Kreislaufwirtschaft dieses Modell näher an die Umsetzung führen. So wird z. B. um die Kommunen bei ihren Investitionen zu unterstützen ein Leitfaden „Sanieren und Bauen“ nach den Grundsätzen der Kreislaufwirtschaft erarbeitet. Man kann sich in regionale Gruppen einbringen oder es werden für junge Menschen auch Praktikumsplätze angeboten. Wer sich für diesen Gedanken interessiert ist natürlich auch willkommen, diesen mit einer Spende oder ehrenamtlichen Tätigkeiten voranzubringen.
German Zero – Deutschland klimaneutral machen
Wenn ich schon zu der Generation der Babyboomer gehöre, die es versäumt hat, den Klimaschutz ernsthaft seit den 80er oder 90er Jahren des letzten Jahrhunderts voran zu treiben, dann möchte ich jetzt doch so gut ich kann helfen, dass endlich und mit vereinter Kraft daran gearbeitet wird. Deshalb unterstütze ich die NGOs wie hier German Zero, die daran arbeiten, Gesetzesentwürfe von Experten vorzubereiten, die 2022 in den Bundestag eingebracht werden und von der Bevölkerung breit mitgetragen werden. EINEN KLIMAPLAN. Es muss einfach gesellschaftlich Druck aufgebaut werden, dass im Parlament nicht nur die Lobbygruppen GEGEN den Klimawandel Gehör finden.
Hier einige Erklärungen zu GermanZero im Film. In Aktionen unmittelbar aus der Bevölkerung („bottom up“)wird dann dieser Gesetzentwurf im Herbst 2021 an die Politik kommuniziert: Zehntausende Mitwirkende in Kommunen und Wahlkreisen übermitteln das Bürgerklimagesetz an alle Bundestagsabgeordneten und -kandidierenden – persönlich und nachdrücklich. Am Ende wird es für jede Abgeordnete und jeden Abgeordneten eine einfache „Ja oder nein?”-Frage sein, zu der er oder sie sich bekennen müssen: Ja oder nein zu unserer Zukunft und einer lebenswerten Erde für kommende Generationen.
Naturgarten e.V. – damit Insekten nicht weiter verschwinden
Ursprünglich entstanden aus dem Zusammenschluss von Landschaftsgärtnern die nicht mehr konventionell arbeiten sondern im öffentlichen sowie auch im privaten Raum naturnahe Bepflanzungen anlegen. Sie arbeiten mit natürlichen Materialien und heimischen Pflanzen. Mittlerweile sind aber auch viele engagierte Laien Mitglied geworden um hier von den Experten zu lernen und sich Rat und Expertise zu holen. Naturgärten sind immer öfter die einzigen Refugien für Pflanzen und damit auch für die Tiere die sich von diesen ernähren in einer Umgebung, die von industrialisierter Landwirtschaft in ihrer natürlichen Vielfalt stark eingeschränkt wird.
Neben der bundesweiten Organisation gibt es noch mehr als 30 Regionalgruppen welche auf der Webseite auch aufgelistet sind und deren Aktivitäten. Dann gibt es noch jede Menge Literatur zu Naturgärten, aber auch Experten, die man für Vorträge buchen kann, ein Forum und eine Jobbörse. Wer nachlesen und schauen möchte, warum Naturgärten denn überhaupt besser sind als die herkömmlich bekannten kann das in diesem Artikel sehr anschaulich nachlesen und anschauen. Auch eine tolle Mitgliederzeitschrift die „Natur & Garten“ erscheint 4 x jährlich und behandelt immer ein bestimmtes Thema ganz ausführlich und unter verschiedenen Gesichtspunkten.
Netzwerk Reparatur-Initiativen – gemeinsam reparieren statt neu kaufen
Das Netzwerk der Reparatur-Initiativen will ebenfalls dazu beitragen, dass weniger Ressourcen verbraucht werden indem Dinge nicht weggeworfen sondern repariert werden. Auf einer Deutschlandkarte sind die einzelnen lokalen Einrichtungen wie Reparatur-Cafés eingetragen und jeder kann nachschauen, wo die nächste Anlaufstelle wäre. Dabei ist es sehr breit gefächert, was alles weiter genutzt werden kann, wenn man es mit de notwendigen Expertise repariert: Kleidungsstücke, Fahrräder, Mobiltelefone, Haushaltsgeräte, Uhren u.v.a.m. Zu Corona-Zeiten wird sogar versucht das ganze mit Videoschaltungen und Anleitung zur Eigenreparatur kontaktlos umzusetzen. Viele Menschen mit tollen Kenntnissen treffen sich so und versuchen, der Obsoleszenz von Geräten entgegenzuwirken. Ich selber habe auf diese Weise schon mein „Tivoli“-Radio gerettet, welches angeblich nicht reparierbar war – weil das Geschäft gar nicht hinein geschaut hatte!
Slow Food – sich für gute Lebensmittel einsetzen
Ich kenne Slow Food als NGO schon seit der Entstehung in den 90er Jahren und kann mich noch immer gut an eine kleine Veranstaltung in Lübeck erinnern, wo an einigen kleinen Ständen alte Apfelsorten, selbst gemachtes Eis und andere kleinere Leckereien angeboten wurden. Es ging darum, handwerkliche Erzeugung lebendig zu halten, alte Sorten und Haustierrassen nicht zu verlieren und den Produzenten von Nahrungsmitteln einen fairen Preis zu zahlen, der ihnen ein Auskommen und eine Zukunft gewährleistet ohne sie zu immer höheren Produktionsmengen zu zwingen. Dabei ist auch die Regionalität ein wichtiger Faktor. daraus entstand auch das Slowfood Motto: GUT – SAUBER – FAIR.
Carlo Petrini, der überaus charismatische Gründer und Kämpfer für einen sinnvolleren Umgang mit der Erzeugung und Verarbeitung unserer Nahrungsmittel hat die Organisation zu einer mittlerweile weltweiten Bewegung aufgebaut. Überall engagieren sich Menschen dafür, wieder gute und nicht mit Pestiziden belastete Nahrungsmittel zu erzeugen. Tiere, die später gegessen werden, respektvoll leben zu lassen und zu auch so zu töten. Aber auch die Menschen, die unsere Nahrungsmittel anbauen und ernten sollten weltweit fair für diese Arbeit fair honoriert werden. Wie wir jetzt gerade wieder feststellen, gehört nämlich gerade dieser ganze Bereich zu den lebenswichtigen und gilt endlich als „System relevant“. Außerdem gibt es alle 2 Monate von Slow Food herausgegeben ein Magazin, welches Genussreisen vorstellt, über Arche Passagiere berichtet, aber auch tolle Rezepte und anders Wissenswertes aus der weltweiten Organisation „Terra Madre“ vorstellt. Ich freue mich immer wieder auf jedes einzelne Heft!
Solidarische Landwirtschaft – Erzeuger und Verbraucher unter einen Hut gebracht
die solidarische Landwirtschaft bringt die Erzeuger (Bauern) und die Verbraucher (Käufer) direkt zusammen. So kann eine Gruppe mit „ihrem“ Bauern zusammen beschließen, was angebaut wird und bezahlt dafür einen vorher festgelegten monatlichen Beitrag, der so errechnet ist, dass der Erzeuger auch von dem Erlös leben kann. Der Verbraucher bekommt zur Erntezeit wöchentlich eine pro Person festgelegte Erntemenge der jeweils geernteten Früchte oder Gemüse in Form einer „Gemüsekiste“. Das ist sehr praktisch, denn ich muss nicht immer neu überlegen, was ich einkaufe, sondern ich richte einfach meinen Speiseplan nach den gerade geernteten Dingen und koche entsprechend damit. Da ernten unterschiedlich ausfallen wird es natürlich mal von dem einen oder anderen weniger geben. Dafür gibt es dann von etwas anderem meist reichlich. So lernt man auch wieder, besser mit Gegebenheiten umzugehen anstatt zu erwarten, dass alles immer und in jeder Menge verfügbar ist. Auch gibt es bei vielen SoLaWis die Möglichkeit, selber bei bestimmten Arbeitsschritten des Anbaus und der Ernte mit zu helfen und so z.B. Kindern das Gärtnern begreifbarer zu machen. Oder es wird gemeinsam ein Erntedankfest gefeiert, bei dem alle SoLaWi Mitglieder gemeinsam feiern. Auf der Internetplattform sind die einzelnen SoLaWis und ihre Standorte auf einer Deutschlandkarte aufgetragen.
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