Hier möchte ich auf die neue Galerie mit den Streetfotografie Bildern meiner Airport Serie hinweisen und ein paar Erläuterungen geben, wie es zu dieser Serie gekommen ist. Ich bin beruflich sehr lange Zeit viel im Außendienst unterwegs und deswegen auch häufiger geflogen. Meistens innereuropäisch. Wie es so ist, man verbringt oft auf Flughäfen die Zeit mit Warten. Da ich vor über 10 Jahren die Streetfotografie für mich entdeckt habe und diese zu einer richtigen Leidenschaft geworden ist, war es eigentlich nur selbstverständlich, dass ich auch meine Wartezeiten an den Airports dafür zu nutzen begann. Bei diesen Gelegenheiten sind immer mehr Bilder entstanden aus denen ich mittlerweile diese Serie zusammen gestellt habe. Für mich strahlen diese Fotos das aus, was die Atmosphäre an großen Flughäfen dieser Welt ausmacht: Unstetigkeit und wenig menschliche Wärme. Glas und Beton. Die Menschen sind meist hektisch oder mit Mobiltelefonen beschäftigt. Manchmal aber auch einfach nur müde vom Fliegen und Warten. Die meisten sind in meinen Augen sehr sich selbst und ihren Belangen zugewandt und nehmen relativ wenig von dem wahr, was um sie herum abläuft.
Zum Entstehen dieser Streetfotografie Airport Serie
Für mich ist diese Wartezeit meist recht spannend, weil ich eben gern Menschen beobachte und daraus meine Leidenschaft für Streetfotografie entstand. Leider ist das, was ich an den Airports dieser Welt sehe nicht immer unbedingt nur erfreulich, denn die Rücksichtslosigkeit mit der manch einer hier seine vermeintlichen „Rechte“ versucht durchzusetzen ist schon erschreckend: da wird gedrängelt und geschubst, das Personal an den Countern zusammengestaucht, rücksichtslos das Gepäck in die Ablagen über den Sitzen gequetscht und viele andere Verhaltensweisen, die nicht unbedingt zur Nachahmung empfohlen werden können.
Aber Streetfotografie sollte als ein Abbild der jeweiligen Zeit verstanden werden und versucht die Realität darzustellen, ohne sie zu beschönigen. Streetfotografie friert einfach den Moment ein und macht damit auch dem Betrachter deutlich, wie die Welt sich gerade gestaltet. Somit übernimmt dieses Genre meiner Meinung nach auch einen wichtigen Part in der zeitgeschichtlichen Rückschau: den Part der zufälligen Darstellung von banalen Alltagssituationen. Durch die Bildgestaltung des Fotografen können dabei auch die menschlichen Verhaltensweisen in den Fokus der Darstellung geraten und so das Abbild der jeweiligen Zeit verdeutlichen.
Wie funktioniert Streetfotografie?
Um diese alltäglichen Situationen als Streetfotografin einzufangen muss man selber zwar mitten im Geschehen sein, aber trotzdem am besten völlig unbeteiligt scheinen, sozusagen unsichtbar. Mit unsichtbar ist gemeint, dass der Streetfotograf selbst völlig unauffällig agiert und das Fotografieren möglichst wenig im Vordergrund seines Verhaltens steht. Meine Fotos mache ich meist mit einer kleinen Ricoh GR Kamera oder mit meiner FujiFilm XT3 und Brennweiten zwischen 18 und 35 mm. Bilder von Mobiltelefonen finde ich für mich ungeeignet da die Sensoren der Mobiltelefone sehr klein sind im Gegensatz zu den APS C Sensoren in meinen Kameras. So gewährleiste ich, dass ich meine Fotos bei Bedarf auch in entsprechender Bildgröße ausdrucken kann.
Die Streetfotografie lebt von der Zufälligkeit des Augenblicks, der durch den Fotografen in einer künstlerischen Weise aufgenommen wird. Dabei sollten fotografische und gestalterische Grundlagen nicht außer acht gelassen werden. Streetfotografie ist für mich eine Möglichkeit, die reale Welt künstlerisch darzustellen. Dafür nutze ich selbstverständlich Schärfe und Unschärfe, Licht, Farbe und Kontraste um die Bildwirkung nach meinen Vorstellungen zu verstärken.
2 Comments
Wenn, dann mache ich Streetfotografie ohne Personen. Da muss ich mich nicht mit den Persönlichkeitsrechten der Betroffenen auseinandersetzen.
LG Bernhard
Hallo Bernhard,
das ist ein viel diskutierter Punkt den Du mit der Rechtslage ansprichst. ich hab gelernt, dass es viele Möglichkeiten gibt, Streetfotografie anzugehen und ich kenne viele, die nur Silhouhetten oder Spiegelbilder fotografieren, oder wie Du die Personen ganz weglassen. Für mich wäre das zu wenig lebendig. Ich löse das für mich persönlich damit, dass ich nie kompromittierende Aufnahmen von Menschen veröffentliche! Ihnen Wertschätzung durch die Darstellung entgegenbringe.
Letztlich muss das jeder mit sich selbst ausmachen .
Grüße zurück Birgit