ein Gastbeitrag von Caramel’s quickwitted Quina, genannt GRETA
Ich habe mir erzählen lassen, dass zum Friseur zu gehen jetzt eine richtige Schwierigkeit für euch darstellt: Sie haben auf, dann haben sie wieder zu. Oder ihr müsst euch vorher auf das komische Virus – dessen Namen ich mir einfach nicht merken kann – testen. Oder sie haben in Niedersachsen zu und in Hamburg auf oder umgekehrt. Da kann man ja wirklich von ernsten Schwierigkeiten reden! Und das alles, nur um ein paar Haare loszuwerden! Ich kenne dieses Problem ja auch, wenn auch auf etwas andere Weise. Denn wer hat schon Lust, im Sommer im Wintermantel draußen herumzulaufen?
Ich bin ja eine echte Rothaarige und die sind bekanntermaßen recht temperamentvoll und impulsiv. Ich bin das jedenfalls und als echter Irish Terrier sowieso. Mit dem Friseur habe ich das folgendermaßen gelöst: als Jugendliche wurde ich zum Frisieren immer zu meinem schwulen Freund Ferenc gebracht. ( oups…. Tschuldigung, meine Erziehungsberechtigte sagt, dass ich das nicht mehr sagen darf und dass homosexuell das richtige Wort wäre). Jedenfalls war es mega cool bei Ferenc, weil der immer soooo schöne Geschichten erzählt hat während ich auf seinem Tisch stand und er mir die lästigen alten Haare heraus zupfte. Außerdem war Ferenc früher mal Koch und da gab es auch immer was Gutes… Und wenn er am Bauch meinen langen Haare ziehen wollte, was ECHTE Schmerzen sind, dann habe ich einfach böse geknurrt. Und ganz fix hat er nicht mehr gezupft sondern sie Schere oder das Schermaschine genommen. Hihihi. An den Pfoten muss man das ja eh mit der Schere machen und ich fand das auch an den Beinen und am Bauch viel besser. Ferenc hat das immer so gemacht und ich war happy. Aber irgendwann sind wir von Hessen nach Niedersachsen umgezogen und obwohl ich das ganz super gefunden hätte, ist Ferenc nicht mit gekommen und wollte im schrecklichen Offenbach bleiben. Komisch! Und ich dachte immer der mag mich!
So musste ein neuer Friseur gefunden werden. Das war sehr schwierig, da es nicht viele Spezialisten gibt, die sich auf die Kunst verstehen, einen Terrier korrekt zu frisieren. Die meisten nehmen dann doch zu viel die Schere. So hat sich meine 2-beinige Mitbewohnerin entschieden, dass sie mich in Zukunft frisieren würde. Ich war ja skeptisch, da sie weder schw…. äh homosexuell ist noch früher Koch war, aber es war schon Sommer und ich hatte mittlerweile eine richtige dichte Lockenmähne und sah aus wie eine Mischung aus geplatztem Sofakissen und einer Promenadenmischung. Außerdem war es mir eindeutig zu warm und juckte schon! Naja, also haben wir das mal ausprobiert. Ich bekam einen extra Tisch und es wurde einiges an merkwürdigem Werkzeug angeschafft, nennt sich Trimmstein, Trimmesser und so lustige bunte Gummidinger die man sich …. NEIN !!! Nicht was ihr schon wieder denkt! Und Erdbeergeschmack haben die auch nicht. Nee, das sind so blaue, grüne und rosa Gummidinger die sich Mensch über die Fingerkuppen stülpt um damit meine Haare besser greifen und herausziehen zu können.
Irgendwann musste ich mal wieder auf den Tisch. Kannte ich ja schon und zum Glück konnte ich auch meine Mitbewohnerin überzeugen, das dieser Friseur-Termin draußen stattfindet. –> sonst ist das doch total langweilig und im Garten gibt es immer etwas zu schauen. Der Tisch steht immer an einer Stelle, von wo aus ich auf das Nachbargrundstück sehen kann. Da wohnt mein Freund Hermann. Hermann ist ein netter alter Herr, der mich manchmal zwar für einen Jungen hält, aber das ist egal, denn von ihm bekomme ich immer was Leckeres, auch wenn es manchmal nur das komische Zeug ist, mit dem er seine Forellen im Teich füttert und wo ich immer so furchtbaren Mundgeruch von bekomme. Neuerdings teilen wir uns lieber gemeinsam seinen Apfel den er immer essen soll weil irgendjemand mal gemeint hat, „an apple a day – keeps the doctor away“. Find ich gut. Ich mag Äpfel nämlich auch gerne und Doctor muss ich auch nicht haben!
Also schau ich immer aufmerksam, ob ich Hermann im Garten entdecken kann und wenn es mir auf meinem Tisch – von dem ich eigentlich absolut NICHT herunter springen darf – mal zu lange dauert, dann passe ich einfach ’nen Moment ab und … Husch… bin ich weg! Dann hole ich mir bei Hermann was zu Essen ab und spiele danach erst mal ein paar Runden wer am schnellsten durch den Garten rennen kann. Natürlich gewinne ich IMMER.
Außerdem habe ich noch einen anderen Trick: Ich weiß, dass im Schrank bei den Trimmwerkzeugen immer diese leckeren getrockneten Hühnerfüße herumliegen. – keine Ahnung warum Hühner da ihre Füsse trocknen und herumliegen lassen aber ist ja auch egal. Ich mag die Dinger jedenfalls sehr. Aber meine Friseuse rückt die nicht immer raus. So fange ich dann einfach an wenn sie an meiner Rute zupfen will, mich zu drehen und schau ein bisschen genervt. Wenn ich dann meinen Hühnerfuß habe, halte ich auch für die Rute still bis der Fuß weg ist. Dieser Trick klapp eigentlich fast immer.
Ansonsten haben meine Mitbewohnerin und ich uns so geeinigt, dass ich nicht immer mehrere Stunden da auf dem Tisch stehen muss, sondern lieber häufiger und dafür nicht so lange. Die Trend-Frisur die ich dann trage nennt sich „rolling coat“. Sieht ganz cool aus und ist praktisch, da es nie so wirklich lang wird und nicht blöd aussieht. Nur über Winter machen wir eine Ausnahme damit ich nicht nur vor dem Kamin sitzen muss weil ich mir draußen mit Kurzhaarfrisur jedes mal den A…. abfrieren würde. Ich habe das meiner Mitbewohnerin ganz einfach klargemacht: Wenn ich Kurzhaarfrisur im Winter tragen muss, dann muss sie wenn wir zusammen spazieren gehen, in kurzer Hose und T-Shirt gehen. Das hat gewirkt und wir sind uns schnell einig geworden.
So, und nun viel Spaß mit meinen „vorher- /nachher-Bildern“ und ich wünsche euch allen immer einen guten Friseur und einen Hühnerfuß!
2 Comments
Na, was für ein Abenteuer. Zum Glück hat Greta da jemand zur Schur gefunden und sie muss die Haare nicht einfach irgendwo rum liegen lassen. Das wiederum Versuch ich seit Jahren mit zunehmenden Erfolg, meine Haare einfach Eines nach dem Anderen in irgendwelche Ecken ab zu legen. Auch so kann man sich das Haare schneiden sparen. Klappt eigentlich ganz gut. Und gleichzeitig arbeite ich auch an meinen Hühnerfü… äääh, Krähenfüße meine ich.
Nur noch eines: was wären noch mal Friseure oder Friseurinnen?
Grüße an Greta…
Lieber Heiko,
Du hast ja eine wirklich sehr kreative Möglichkeit geschildert, den Friseurbesuch überflüssig zu machen… Greta grüßt ganz herzlich und vermisst Dich, da sie ja jetzt ÜBERHAUPT NIEMAND mehr streichelt…