Die Tage werden wieder kürzer und die Hühner gehen täglich früher in ihren Stall. Morgens wenn ich mit dem Hund spazieren gehe streifen die feinen Spinnennetze eines Altweibersommers im Gesicht und die ersten Blätter färben sich bunt. Mein Isländer bekommt wieder sein dichtes wuscheliges Winterfell. Es ist die Jahreszeit der satten und kräftigen warmen Farben des Herbstes und es ist Erntezeit im Garten!
Farbe kommt aber auch durch die ernte-reifen Früchte zu uns:
Das leuchtende Orange der Hokkaidokürbisse kontrastiert mit dem Beige und Grün der Butternuts und Muskatkollegen. Das Rot der Tomaten leuchtet immer mehr zwischen den mehr und mehr vertrocknenden Pflanzen hervor und die reifen Äpfel hängen in gelb und rot schwer an den Ästen.
Wir haben dieses Jahr wieder eine reiche Ernte aus unserem immer mehr zum Naturgarten umgewandelten Garten bekommen:
Die Kräuter wuchsen den ganzen Sommer über recht gut und Pfefferminze und Verveine Blätter habe ich wieder getrocknet und unsere Teevorräte damit bestückt.
Borretsch, Pimpinelle, Schnittlauch, Thymian, Estragon und Petersilie habe ich gehackt und in kleinen Schraubdeckelgläsern eingefroren. Ein weiterer Teil wurde zu Kräutersalz verarbeitet.
Johannisbeeren konnten wir viele schwarze bei uns ernten und bei meiner Mutter trug ein kaum beachteter Busch dieses Jahr jede Menge rote Beeren. Es waren mehr als wir direkt zu unserem Porridge geniessen konnten und so wanderten auch hier einige in den Gefrierschrank.
Dort teilen sie sich den Platz jetzt mit etlichen Beuteln grünen Buschbohnen von denen wir ca 5 kg geerntet haben.
Aus den diversen Zucchinis wurde neben Gemüse auch wieder Kuchen. Außerdem hatten wir zum ersten Mal Frühlingszwiebeln die sehr gut wuchsen und reiche Ernte bescherten. Anders als die Radieschen, die dieses Jahr so gar nicht recht wachsen wollten.
Unsere reiche Ernte an Mangold mit seinen leuchtend gelben Stilen konnten wir mehrere Male leckeres Blattgemüse sowie eine sehr leckere Quiche mit Ziegenfrischkäse und Tomaten zubereiten.
Auch unsere Kartoffelernte war gut, auch wenn die Knollen kleiner als im letzten Jahr waren. Dafür sind sie dieses Jahr geschmacklich besser.
Aus gut 1,5 kg Aroniabeeren habe ich wieder mit Gin einen neuen Ansatz „Beeren-Gin mit Aperol“ angesetzt und vor einigen Tagen in die Karaffen umgefüllt. Aber zu meinen aufgesetzten Likören wird es demnächst noch einen eignen Beitrag hier geben.
Unsere Ernte an Kürbissen fiel dieses Jahr in der kg-Zahl recht hoch aus: 5 Muskat, 5 Butternut, 1 Bischofsmütze und leider nur ein kleiner Hokkaido. Wir hatten alte Sorten von MAGIC GARDEN SEEDS früh ausgesät und in Töpfen drinnen vorgezogen. Da es aber nicht richtig warm werden wollte konnten die dann schon recht grossen Pflanzenerst sehr spät nach draussen ins Beet umziehen und dort wollten sie am Anfang gar nicht recht gedeihen da es auch sehr feucht war.
Die Tomaten wurden dieses Jahr über einen langen Zeitraum allerdings recht spät reif, schmeckten aber recht aromatisch.
Der große Apfelbaum vor der Holmer-Mühle trug dieses Jahr wahre Unmengen an dunkelroten Äpfeln und da der Baum auch öffentlich beerntet werden kann und nur wenige Meter von unserem Haus entfernt steht, habe ich hier in paar kg gepflückt und zu Apfel-Kompott mit einem Hauch Safran verarbeitet. Micha hat dann noch einige Gläser Apfelgelee sowie Holunder-Apfelgelee gekocht.
Jetzt habe ich noch eine Kiste mit etwa 5 kg Birnen-Quitten geschenkt bekommen. Aus dem ersten Teil wurden bereits einige Gläser Quittenmus sowie mein beliebter „Quitten-Kööm“. Den nächsten Teil werde ich wohl noch zu Quittengelee verarbeiten.
Das waren also die „Erfolgsmeldungen“ von unserer Scholle. Dafür noch ein großes Dankeschön an meinen unermüdlichen Gärtner Micha, der mit großer Hingabe sich dem Garten in vielen Stunden gewidmet hat. So achten wir z.B. beim Saatgut darauf, dass wir samenfeste Sorten verwenden.
Wir beide freuen uns jedes Jahr wie kleine Kinder wenn wir die gewachsenen Resultate im Herbst in unserem Garten ernten können und sie schmecken natürlich immer doppelt so gut wie alles was gekauft wird!
Einen Buchtip für’s Haltbarmachen von Lebensmitteln habe ich auch noch zum Schluss, denn ihr wisst ja, ich bin ein Bücherwurm der lieber etwas zum Blättern hat als dass ich im Netz nach etwas suche: Ein echtes Praxishandbuch zum Thema „Natürlich Konservieren“.
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