Es ist nicht einfach. Ich schaffe es schlicht nicht, hier auf meinem Blog über „Banales“ zu schreiben, wenn seit 4 Tagen ist in Europa wieder Krieg herrscht. Alles spricht von Zeitenwende. Dem möchte ich mich anschließen.
Der Diktator Putin – Autokrat trifft es nicht mehr – spricht dem freien Land Ukraine einfach seine Existenz ab und will es mit einem militärischen Überfall einnehmen!!! Sofort kommen uns Deutschen die schrecklichsten Gedanken an Hitler und seine Großmachtfantasien wieder in den Sinn. Aber ich dachte, das sei überwunden und in Europa sei eine stabile Friedensordnung entstanden, die durch das NATO-Bündnis zusätzlich stabilisiert wird.
Ich bin pazifistisch geprägt und habe gedacht, Abrüstung würde Kriege unwahrscheinlicher machen. Ich muss gestehen, ich habe mich endgültig geirrt. Frieden scheint, wenn überhaupt, nur zu gewährleisten sein, wenn man in der Lage ist, soviel Abschreckungspotential aufzubauen, dass ein Angriff als potenzielle Gefahr für den Angreifer selbst wahrgenommen wird. Das ist wahrlich keine angenehme Erkenntnis. Scheint aber der Natur des Menschen am ehesten zu entsprechen.
Aber wenn ich dann in dieser Situation noch lesen muss, dass wir die Bundeswehr, deren „Verteidigungsauftrag“ festgeschrieben steht, nicht einmal mit dem dafür nötigen versorgt haben, trotz der vielen Milliarden, dann frage ich mich, ob es wichtiger war, Prestigeobjekte wie z.B. die Gorch Fock für Millionen zu sanieren oder für die Sicherheit der Menschen zu sorgen? Warum haben wir seit Jahren noch VerteidigungsministerInnen, die über keinerlei militärische Erfahrungen verfügen und die diejenigen, die darauf aufmerksam machen offenbar lieber entlassen als den Expertenrat zu befolgen?
Frieden ohne Waffen scheint nicht möglich zu sein
Dieser Angriff Putins auf die Ukraine zeigt uns im Westen auf, dass wir uns darauf verlassen haben, dass Geld, unbegrenzte Warenverfügbarkeit und Freiheit schon dafür sorgen würden, dass alles bequem so weiter geht. Jetzt zeigen uns die wirren Großmachtfantasien von Putin plötzlich auf, dass es nicht nur darum geht. Es könnte tatsächlich nötig werden, all diese Freiheit auch tatsächlich zu verteidigen und das nicht nur mit Geld, Worten und Bekenntnissen in den sogenannten sozialen Medien – sondern mit Waffen und einer Armee von Menschen, die im schlimmsten Fall bereit sind, für diese Werte ihr Leben zu geben!
Ich finde, es war absolut richtig, dass sich die deutsche Regierung endlich dazu durchgerungen hat, Waffen an die Ukraine zu liefern. Ich finde, sie müsste auch konsequent darauf verzichten, weiter Energie aus Russland zu beziehen! Ja, das wird unsere Wirtschaft hart treffen – aber die Ukrainer opfern ihre Heimat und ihr Leben. Jetzt sollten wir endlich auch konsequent sein, auch wenn es weh tut! Undja, wir müssen unsere Armee besser aufstellen und dafür den Verteidigungshaushalt weiter aufstocken. Abrüstung hat uns in eine Sackgasse geführt.
Wir lernen gerade, dass FREIHEIT keine Selbstverständlichkeit ist! Dass man sich dafür einsetzen und auch Opfer bringen muss. So wie die russischen Demonstranten gegen den Krieg es tun. Oder wie die Hacker von Anonymous es riskieren. https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-02/anonymous-ukraine-russische-medien-cyberangriff. Oder wie der ehemalige Komiker Selenskyj es uns als mutiger und würdiger Präsident der Ukraine gerade vormacht, indem er in Kiew bei seinen Bürgern bleibt und damit sein Leben riskiert.
Solidaritätsbekundungen in sozialen Medien und Friedensgebete empfinde zwar als Zeichen, aber mir ist das zu wenig und denke wir sollten alle wieder einmal nicht nur unsere Herzen sondern auch unsere Geldbörsen öffnen und dem UNO Flüchtlingshilfswerk oder einer anderen Hilfsorganisation eine Spende zukommen lassen, dass den Menschen vor Ort auch tatsächlich geholfen werden kann. Mit medizinischem Material, Lebensmitteln, Zelten oder anderen dringend benötigten Hilfsgütern.
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