Das Silverfestival

oder ein ganzes Dorf rockt

Kennt ihr das: wenn eine Einladung zur Silberhochzeit bei Euch ankommt? Normalerweise finden solche Veranstaltungen anlässlich von 25 Ehejahren irgendwo gut bürgerlich statt und man fragt sich schon mal, ob die Ehe wohl spannender war als diese Einladung …

Ganz anders war das, als uns diese Einladung vor einigen Wochen erreichte: 2 VIP-Karten zum Silverfestival!  Musikprogramm mit 4 Live-Bands gleich inklusive! Was für eine geniale Idee!  Und für uns das allerbeste: direkt am Ende unserer Straße auf der Wiese!  3x umfallen und wir sind da.

Einfallen lassen haben sich die Idee ein Paar unserer lieben Nachbarn! Britta und André und 2 Freundespaare die ebenfalls Silberhochzeit zu feiern hatten haben für alle Freunde und Nachbarn ein richtiges Festival auf der Wiese organisiert! Nichts mit langweiligen Reden von Onkel Hubert, dem Vorsitzenden des Kaninchenzüchter Vereins und dem obligatorischen Walzergeschiebe. Nein!!! Draußen(!) auf der Wiese mit professioneller Bühne, Platz zum Zelten oder Wo-Mo parken, Bierstand (und andere Getränke… ), einer genialen Currywurst-Bude und sogar den nie auf echten Festivals fehlenden Sanitätern! Alles war wirklich perfekt vorbereitet und organisiert: Teinnehmerbändchen, Abzäunung zu den Gräben, Parkplatzeinweiser, Kinderspielplatz, superleiser Stromgenerator, Dixi-Klos, Kuchenzelt und ein hammermäßiges Musikprogramm mit Singer-Songerwriter über Party-Mucke bis  hin zu echtem ehrlichen Rock! Danke auch ein all die Musiker von Luisa über die Heidjer-Band, die Old Black Crow bis hin zu Pashflow. Wirklich tolle professionelle Musiker die alle richtig Stimmung machen!

Sogar das Wetter war sommerlich heiß und trocken. Leider so trocken, dass aufgrund der hohen Waldbrandgefahr das für 23:00 geplante große Feuerwerk ausfallen musste.  Was  der Stimmung allerdings  keinen Abbruch tat, da die  als letzte Band auftretende „Pashflow“ und  mit  gutem Rock so richtig zum mittanzen animierte.

Alt und jung haben die Wiese gerockt

Alle Dorfbewohner waren natürlich vorgewarnt worden, dass es an diesem Wochenende hier in unserem Dorf in der sonst so stillen Lüneburger Heide laut werden würde. Und auch nicht um 22:00 Uhr die Regler die Lautstärke nach unten regulieren würden.  Die Veranstaltung war sogar ganz offiziell beim Ordnungsamt angemeldet!  Leider kam trotzdem aus dem Nachbarort eine Bewohnerin, weil es ihr zu laut war.  Trotz freundlichster Erklärungen, um welches einmalige Ereignis es sich hier handelt und der Einladung mitzufeiern, zeigte sie leider kein Verständnis. Das fand ich sehr schade, denn wenn in unserer Gesellschaft nur noch jeder darauf besteht was rechtlich irgendwo abgesteckt ist und wir keinen gesunden Menschenverstand mehr anwenden oder auch Toleranz zeigen, obwohl das Recht auf unserer Seite wäre, dann wird ein friedliches Miteinander leider immer schwieriger.

Für uns war es ein jedenfalls wirklich tolles Fest mit super guter Stimmung und Musik, die wir bis zum Einschlafen zu später Stunde sogar noch im Schlafzimmer genossen haben. Dass wird noch lange immer wieder Erwähnung finden und in die Geschichte unseres Dorfes eingehen!

Auch hat uns dieses Erlebnis wieder einmal gezeigt hat, wie herrlich es sein kann, in einem kleinen Dorf zu wohnen und in eine dort gepflegte Gemeinschaft mit aufgenommen zu werden! Wir sind uns einig, dass wir gerne 2 richtige Landeier geworden sind!