Lust am Schreiben gewürzt mit Selbstdarstellung
Angeregt diese Frage zu beantworte wurde ich durch den Post von Maria Al-Mano auf FB. Und auch weil ich mich auf der sehr informativen Plattform blogs50plus von Uschi Ronnenburg herumtreibe.
Meinen persönlichen Blog schreibe jetzt seit fast 3 Jahren. Unentgeltlich ohne jegliche kommerziellen Absichten. Warum tue ich es? Was hat es mit der Verbindung zu anderen Bloggern zu tun? Ich glaube die Antwort ist vielschichtig.
Das Wichtigste: ich schreibe diesen Blog, weil mir Schreiben Freude bereitet. Schreiben ordnet meine eigenen Gedanken. Mein Blog ist nicht einem bestimmten Thema gewidmet. Eher geht es darum, wie ich durchs Leben gehe. Was mir Freude macht – was mich ärgert – worüber ich mir Gedanken mache. Auch was ich toll finde und woran ich andere teilhaben lassen möchte. Es ist ein wenig wie eine Autobiografie, die über die Zeit über mich daraus entsteht.
Ob mein Blog viel oder wenig gelesen wird? Ich weiß es nicht wirklich. Kommentare gibt es nur sehr selten. Aber ich weiß, dass Menschen, die mich persönlich kennen, so an meinem Leben teilhaben können. Manchmal denke ich, sie wollen auch gar nicht, dass ich weiß, dass sie mitlesen, weil sie glauben, ich könnte denken, dass sie mich stalken. Was für ein Unsinn! Ich stelle doch nicht etwas öffentlich ins Netz um dann jemanden der es liest, des Stalkens zu bezichtigen! Nein. Ich freue mich, wenn es jemanden interessiert. Derjenige interessiert sich schließlich für mich und mein Leben. Wenn er oder Sie dann Kontakt mit mir aufnimmt freue ich mich sehr. Erwartungen habe ich desbeüglich allerdings keine.
ein persönlicher Blog ist so etwas wie eine kontinuierlich entstehende Autobiografie
Maria hat aber mit ihrem Post zum Bloggen noch eine andere Frage aufgeworfen: Wie bleiben wir über das Bloggen in Verbindung. Untereinander, als Blogger.
Das finde ich ist schwierig. Ich denke, Bloggen ist nicht wie diskutieren. Es ist als erstes einmal SCHREIBEN! Gedanken, Erfahrungen, Ideen oder Sichtweisen aufzuschreiben und so anderen zugänglich zu machen. Zum Teil auch visualisiert durch Bilder. Reaktionen darauf zu erhalten ist oft gar nicht der Sinn. Eher dass der Leser ebenfalls zum Nachdenken angeregt wird, oder feststellt, dass er ähnliche Erfahrungen gemacht hat oder dass er Ideen aufgreift und selber weiterentwickelt oder dass er ganz andere Sichtweisen hat.
Kommentare unter Blogs finde ich nur bedingt geeignet um miteinander wirklich in Verbindung zu treten. Für einen echten Austausch ist das meiner Meinung nach ungeeignet. Dafür muss ein anderes Kommunikationsmittel her: Messenger, Email, Telefon oder persönlicher Kontakt.
Thematische Blogs lese ich selber nur ganz gezielt, weil ich mich gerade mit dem Thema wie z.B. „Upcycling“ oder „Nachhaltigkeit bei Babyboomern“ beschäftige. Wirklich regelmäßig lese ich eigentlich gar keinen Blog. Immer nur mal wieder oder eben thematisch bestimmt.
Nun muss ich aber auch zugeben, dass ich noch voll berufstätig bin und meine Freizeit meist für andere Dinge aufwende.
Vielfalt der Kommunikationsmöglichkeiten
Trotzdem finde ich es wunderbar, dass es Blogs gibt, die nicht aus kommerziellen Gründen geschrieben werden und die MÖGLICHKEIT bieten, ehrliche Meinungen und Erfahrungen von einzelnen Menschen zu bestimmten Themen nachzulesen. Das ist wertvoll in der heutigen Zeit, in der meiner Meinung nach viel zu vieles an seinem kommerziellen Wert gemessen wird. Die jüngeren Menschen nutzen dafür öfter die „kurzen“ und bilderlastigen Kommunikationskanäle wie Instagram oder TikTok. Wir älteren neigen dazu, die Dinge – viellelicht auch wegen der vielen Erfahrungen? – etwas ausführlicher und umfassender zu beleuchten. Dazu ist ein Blog sicher am besten geenet.
Denoch sehe ich Bloggen völlig altersunabhängig. Wer es tun möchte, tut es. Und wer lesen möchte, tut es ebenfalls. Reaktionen oder Interaktionen stehen dabei im Hintergrund.
Das ist old fashioned? glaube ich gar nicht. Eher zeitlos, wie Musik der Stones oder Opern, die werden auch von jungen Leuten gehört. Nicht von allen oder vielen, aber eben von denen, die sich dafür interessieren. Das ist einfach Bandbreite und Vielfalt. Wir haben den Luxus, dass jeder sich auf die ihm angemessene Art und Weise mit Themen befassen kann.
4 Comments
[…] Aber vielleicht liege ich mit diesen Überlegungen auch völlig falsch … Da lasse ich mich gern eines Besseren belehren. „Dennoch sehe ich Bloggen völlig altersunabhängig. Wer es tun möchte, tut es. Und wer lesen möchte, tut es ebenfalls. Reaktionen oder Interaktionen stehen dabei im Hintergrund. Das ist old fashioned? glaube ich gar nicht. Eher zeitlos, wie Musik der Stones oder Opern, die werden auch von jungen Leuten gehört. Nicht von allen oder vielen, aber eben von denen, die sich dafür interessieren. Das ist einfach Bandbreite und Vielfalt. Wir haben den Luxus, dass jeder sich auf die ihm angemessene Art und Weise mit Themen befassen kann.“ Dieses Zitat stammt von Birgit Zober, sie betreibt den Blog Nordisch Grün. […]
Liebe Birgit,
ich finde Deinen Schlußsatz ganz wunderbar. Ich habe mir auch zu dieser Blogparade Gedanken gemacht und Dich darüber gefunden. Mir gefällt dein Fazit, dass Blogs zeitlos sind, wirklich ganz wunderbar.
Liebe Grüße Britta
Wenn ein Blogger Freude am Schreiben hat, ist das für mich als Lesende zu spüren und das macht es für mich dann auch oft aus, ob ich einen Blog über einen längeren Zeitraum lesen mag oder nicht. Es gibt einige Blogs, die ich seit gut zehn Jahren lese, da entsteht dann auch persönlicher Kontakt auf anderen Kanälen – mehr oder weniger intensiv.
Bei meinem privaten Umfeld ist es so, dass einige Menschen primär heimlich lesen und mich das eher nervt. Darauf angesprochen, ob man dies oder das im Blog gesehen hätte, heißt es oft: Nein, in Deinen Blog schaue ich nur ganz selten mal (Subtext: dafür habe ich wirklich nicht auch noch Zeit und Muße). Und dann ist die Person aber merkwürdigerweise bestens informiert über andere Sachen, die sie nur aus dem Blog wissen kann. Ich freue mich, wenn mein privates Umfeld den Blog liest, aber er möge es dann bitte nicht leugnen. Den Grund dafür habe ich bisher nicht herausbekommen. Es ist ja nicht peinlich, den Blog einer Person zu lesen, die man persönlich kennt.
Weiterhin viel Freude beim Bloggen wünscht Dir
Ines
Liebe Ines,
ich verstehe es auch nicht so ganz, warum Bekannte und Freunde oft nicht zugeben mögen, dass sie den Blog lesen? Aber ich höre und erlebe genau was Du beschreibst auch immer wieder. Dir ebenfalls weiter viel Erfolg mit Deinem Blog und Deinem Unternehmen.
Viele Grüße und danke für den Kommentar sagt
Birgit