Frühling 2024
Es wird Zeit, wieder von meinem Balkon zu berichten. Meine kleine grüne Oase soll noch viel grüner werden als in ihrem ersten Sommer letztes Jahr! Zur Inspiration habe ich neulich fast alle Beiträge des Bio-Balkon-Kongresses von Birgit Schattling angeschaut, um hinzuzulernen und mehr Aspekte des ökologischen Geschehens zu verstehen.
Aber vielleicht erst einmal ein paar Worte wie meine Pflanzen über den Winter gekommen sind. Leider ist mein geliebter Orangenbaum fast erfroren! Als ich endlich auf die rettende Idee kam, ihn einfach in unseren hellen Hausflur zu stellen, hatte er die Frostperiode mit einigen Tagen mit minus 10° noch draußen gestanden. Mir blutete das Herz und ich habe mich bei dem armen Bäumchen entschuldigt, aber sein Laub war einfach vertrocknet und es blieb nur der radikale Rückschnitt! Wochen habe ich nicht gewusst, ob er es überlebt? Um so größer war meine Freude, als ich Anfang April aus dem holzigen Stamm die ersten winzigen grünen Ansätze entdeckte! Er war zäh und wollte weiterleben! Ich habe ihm versprochen, ihm im nächsten Winter rechtzeitig einen Platz im Hausflur zu geben!
Gärtnern ist unglaublich spannend
Auch mein Oleander und der Rosmarinbusch haben die kalten Tage leider nicht überstanden. Dieser Winter war für mich ein Grund mehr, mich bei der Begrünung des Outdoorwohnzimmers auch tatsächlich auf heimische Pflanzen zu fokussieren, denn was ich im Hausflur überwintern kann ist doch sehr begrenzt. Vieles vom letzten Jahr ist zum Glück auch in diesem Frühjahr wieder ergrünt: die Schafgarbe, mein französischer Estragon, Lavendel und Thymian, Schnittlauch und ganz früh kamen schon die ersten Spitzen von Liebstöckel und Minze wieder aus der Erde des Blumenkastens hervor. Auch die Kletterrose ist schon wieder ordentlich ausgeschlagen und wächst kräftig in die Höhe.
Aber mir waren die kleinen außen hängenden Blumenkästen irgendwie zu wenig und so habe ich mir ein 40 x 80 cm großes Hochbeet (25 cm Tiefe) aus Holz bestellt und vom Tischler die Beine kürzen und drehbare Rollen anbauen lassen. Damit gewinne ich zusätzlichen Platz im inneren des Balkons den ich so nutzen kann. Da ich mir noch immer nicht wirklich über die Lichtverhältnisse meiner Loggia im Klaren bin, habe ich versucht mir mit Hilfe der superguten und hilfreichen Natura DB Pflanzen auszusuchen, die auch im Halbschatten wachsen.
Bei der Naturgärtnerei Strickler und dem Hof Jeebel habe ich entsprechende heimischen Pflanzen und Kräuter bestellt und werde jetzt damit Lücken in den Kästen und das Beet bepflanzen. Es ist spannend und sicher wird nicht alles gut wachsen, aber ich bin guter Dinge, wieder viele Kräuter und auch Blüten zu haben. Sogar eine Pflanze „Mini-Gurke“ habe ich gewagt zu erstehen. 2 Tomatenpflanzen werde ich nach den Eisheiligen noch dazukaufen und neben die Gurke in mein 2. Hochbeet stellen.
Ich freue mich wie ein Kind über alles, was wächst und was ich ernten kann
Um nicht ständig neue Blumenerde kaufen und schleppen zu müssen und alte Erde weiter nutzen zu können, habe ich mich mit Pflanzkohle, aktiven Mikroorganismen, Urgesteinsmehl und Schafwollpellets eingedeckt. Damit werde ich hoffentlich ganz gut über die Runden kommen. Die Schlepperei der Erde für das rollbare Hochbeet hat mir ehrlich gesagt auch gereicht…
So, das ist erst einmal der Berichtzum Start der 2024er Outdoorsaison auf dem Balkon. Ich werde sicher im Herbst noch ein update geben, was so alles gewachsen ist und wie es dann aussehen wird. Ich hoffe, ihr seid genauso gespannt darauf wie ich …
2 Comments
Spannend finde ich, wie es mit der Aufbereitung der Erde klappt. Dazu gerne mehr Infos, wenn Du Erfahrungen damit gesammelt hast.
Seit ich frische Pflanzen grundsätzlich in neue Erde setze und unten Blähton in den Topf gebe, kommen die viel besser vorher in alter Erde mit Tonscherben unten im Topf.
Umgetopft wird in größere Töpfe, wenn die Pflanzen stark gewachsen sind oder der Topf im Frost zerbrochen ist. Dann nehme ich auch frische Erde dazu. Ich wüsste bei den Pellets gar nicht, wie ich in die eingewurzelte Erde einarbeiten sollte.
Dass ein Orangenbäumchen und Oleander einen norddeutschen Winter draußen nicht überstehen, ist normal. Beim Rosmarin wundert mich das, denn der Topf sieht nicht so klein aus. Kann es sein, dass der nicht erfroren, sondern vertrocknet ist? Das kommt gar nicht so selten vor, denn die Pflanzen brauchen auch im Winter Wasser und das vergesse ich gerne mal. Bei Frost gehen die grünen Nadeln vom Rosmarin bei mir auch kaputt (werden so grau wie Deine), aber im Frühjahr kommen frische grüne.
Bis man die passenden Pflanzen für den Standort gefunden hat, kann es eine Weile dauern. Vorm Haus ist hier nie direktes Sonnenlicht. Da kaufe ich nur noch, was das verträgt, und nicht die Blumen, die ich am schönsten finde.
Viel Spaß und Erfolg beim Gärtnern auf dem Balkon wünscht Dir
Ines
Liebe Ines,
vielen Dank für deinen Kommentar. Zu den Schafwollpellets: Du kannst Sie einfach oben auf die Erde drauflegen. Sie lösen sich mit Wasser dann mit der Zeit auf und verteilen ihre Nährstoffe. Ansonsten ist das mit der Verwendung der alten Erde natürlich bei komplett durchwurzelten Töpfen schwierig, weil einfach kaum noch Erde lose verwertbar ist. Aber manchmal wenn Pflanzen eingehen ist noch reichlich Erde da und für die gilt das mit der Aufbereitung – Blähton statt Tonscherben finde ich genau wie Du auch besser. Ich wünsche dir ebenfalls viel Freude mitDeinen Pflanzen
Birgit