oder über’s Gönnen können und Souveränität
Es wird geschrieben bis die Rechner qualmen und alles Papier vollgeschrieben ist. Interviews und Fragen von qualifizierten und gar nicht qualifizierten Personen sind medial schier überall zu finden. Alles, weil wir in 5 Monaten eine neue Regierung wählen werden und weil dafür jetzt die potentiellen Kanzlerkandidaten gesucht werden. Die CDU/CSU zeigt bei diesem Prozess meiner Meinung nach, deutlich, wie es um die Partei steht: Ältere Männer mit Machtansprüchen aber ohne einen wirklichen Plan wie es denn in Deutschland weitergehen soll. Weder für die Lösung der Corona-Krise noch für andere kleinere Baustellen wie die Klimakrise scheint im Moment etwas koordiniert und fachlich fundiert geplant zu werden. Angela Merkel hält sich vollkommen aus allen Angelegenheiten heraus und wirkt für mich als wenn sie mit der ganzen CDU/CSU gar nichts mehr zu tun hat.
Da finde ich es erfrischend und auch verantwortungsvoll, wenn die Grünen einfach souverän verkünden, wer ihr KanzlerInnen Kandidat sein soll. Ja, man ist sich einig! Eine Partei kann sich durchaus verändern und hinzulernen. Das ist etwas positives und da muss niemand herbeireden, dass das so nicht mehr die Grünen sind! Wer genau hingeschaut hat weiß, dass Robert Habeck und Annalena Baerbock nicht nach außen das große Team vorspielen. Diese beiden haben seit 3 Jahren den Parteivorsitz gemeinsam als Team gelebt und durch ihre unterschiedlichen Fähigkeiten und Stärken ist die Summe des Outputs dieses Teams größer, als die jedes einzelnen. Sie reden nicht nur darüber, dass sie den Politikstil verändern wollen, sie TUN es einfach, indem sie vertrauensvoll in einem Team zusammenarbeiten. Robert Habeck hat in seinem Buch „Wer wagt beginnt. Die Politik und ich“ darüber ausführlich geschrieben und das zu leben heißt eben auch, jetzt Annalena als Kanzlerkandidatin zu nominieren OHNE dass seine Bedeutung dadurch geringer wird. Es ist souverän von Robert Habeck, das richtige für die Sache zu tun auch wenn er selber nicht die Hauptrolle spielt. Es braucht vielleicht einen großen Denker in der 2. Reihe oder auf dem Regiestuhl. Ich glaube außerdem, dass hier seine Gestaltungsfreiheit größer und die Verletzungsgefahr geringer ist.
Annalena Baerbock steht wie keine andere Figur für den Aufbruch und die Veränderung die wir in diesem Land brauchen. Außerdem steht sie für gelebte Gleichberechtigung, einen immer wieder belächelten und nicht ganz für voll genommenen Begriff in Kreisen der Macht.
Ja, Annalena Baerbock ist nicht erfahren im Regieren. Aber ob es dieses Argument ist, dass jetzt gegen sie benutzt wird oder ein anderes…. Diese Frau hat Mut und will unser Land zum Besseren verändern. Dafür setzt sie sich mit ihrer ganzen Kraft ein. Was nützt uns ein noch so erfahrener Olaf Scholz wenn sich herausstellt, dass er im Wirecard Skandal doch nicht so unwissend war, wie er uns glauben lassen möchte? Und wo ist der Masterplan eines Armin Laschet der immer noch der Meinung ist, dass seine Parteikollegin und Ministerin Julia Klöckner eine Landwirtschaftspolitik macht, die den Klimaschutz und das Tierwohl unterstützt? Da habe ich doch lieber eine noch regierungsunerfahrene mutige energiegeladene junge Frau mit einem Team und einem ideenreichen Programm an der Spitze.
Natürlich wird sie Fehler machen! Hat die Regierung in der Corona-Krise keine Fehler gemacht? Ich wünsche mir einfach den echten Willen, endlich etwas zu verändern in diesem Land und vor allem wünsche ich mir, dass wir glaubwürdige Menschen an der Spitze haben, die nicht nur darum besorgt sind, ihre eigenen Pfründe zu sichern oder gar ihre Positionen nutzen, um sich persönlich auch noch zu bereichern. Ich wünsche mir Menschen, die das Herz und den Verstand haben, gemeinsam im Team der Politik wieder mehr Glaubwürdigkeit bei den Wählern zu verschaffen. Genau das machen Annalena Baerbock und Robert Habeck gerade sehr gut und ich bin froh über ihren Einsatz und ihren Willen, das auch in Regierungsverantwortung fortzusetzen.
Ich freue mich auf die Veränderungen, habe keine Angst vor neuen Maßgaben für unser Handeln. Werte und ethisches Handeln sind für mich keine leeren Worte und dürfen auch gern in die Politik wieder Einzug halten.
Leave A Reply