den Unkenrufen trotzen –
„wie? du willst schon wieder in eine Region fahren, wo es andauernd regnet, und kalt ist? Und dann noch auf See! Haben die da nicht oft sogar Stürme?“ Diese und ähnliche Unkenrufe bekommst Du manchmal zu hören, wenn Du jemandem erzählst, dass du Anfang Mai auf einem Schiff um die Hebriden reisen willst.
Mein Schiff: die Cape Race



Nein, nicht mit einem Kreuzfahrtdampfer! Mit einem alten Fischkutter der 1963 in Quebek gebaut wurde und später umfunktioniert wurde, statt Fisch 12 Gäste an Bord zu nehmen. Cape Race heißt der Dampfer und gehört zum mare-Verlag. Jedenfalls hat dieses Schiff nicht nur den Anspruch, seinen Mitreisenden die maritime Flora und Fauna näher zu bringen, sondern auch 2 sehr schöne Einzelkabinen! Was sonst leider nicht üblich ist und eine halbe Doppelkabine zu buchen, kostet meist fast den Preis für 2 Personen. So hatte ich eine wunderschöne Einzelkabine mit Aussicht und eigener Dusche. Sogar eine holzbefeuerte kleine Sauna ist an Bord und danach kann man in die kalten Fluten des Atlantiks eintauchen!


Jedenfalls bin ich mit diesem liebevoll bis ins Detail restaurierten Schiff Anfang Mai eine Woche zwischen den inneren und äußeren Hebriden gekreuzt. Dabei hat uns die nette junge internationale Crew total verwöhnt. Mit 2 Zodiaks wurden wir an Land der Inseln gebracht, die teilweise sogar unbewohnt waren oder nur ein kleines Dorf beheimateten. Die einzigen etwas größeren Häfen die wir anliefen waren tatsächlich Tobermory auf Mull und Oban auf dem Festland. Auch die Tatsache, dass wir uns immer wenn wir das Zodiac bestiegen vorher mit einer wasserfesten Hose und einer Schwimmweste „anplünnen“ mussten störte schon nach dem 2. oder 3. Mal überhaupt nicht mehr. Sicherheit ist einfach wichtig. Bei einer „Naturkreuzfahrt“ wie dieser stehen die Naturschönheiten und die Einsamkeit im Vordergrund. So haben wir Delphine in der Bugwelle der Cape Race beim Surfen zuschauen können und haben einen Nachmittag lang eine Kolonie Papageientauchern aus 10 Metern Entfernung beobachtet. Diese kleinen Gesellen sind einfach zu lustig anzuschauen, wenn die mit ihren vorgestreckten quietschroten Füßen landen, sieht das richtig tollpatschig aus.

Ansonsten war die Reise für mich Entspannung pur: ich konnte auf dem Vordeck sitzen und aufs Meer schauen, dass unglaublicher Weise zum Teil glatt wie ein Spiegel sich in schönstem Glanz präsentierte. Denn, kaum zu glauben, wir hatten die ganze Woche herrliches Wetter ohne Regen und mit so viel Sonne, dass ich einen Sonnenbrand im Gesicht bekommen habe! Das Panorama auf die Inselsilhouetten, teilweise herrliche Leuchttürme oder das schottische Hochland begeisterten mich in den unterschiedlichsten Lichtstimmungen. Und ich habe den Geschichten unseres Guides Michelle über Spitzbergen und die Arktis fasziniert zugehört. Abends stand ich oft mit einem Teil der Crew und 2 anderen Gästen draußen und wir haben viel gelacht über unsere „Sprachbarrieren“….
Mehr will ich hier gar nicht in Worten beschreiben und zeige lieber ein paar mehr Bilder dafür.










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