1. Welches ist deine liebste Jahreszeit?
Ich liebe Herbst, wenn sie Sommerhitze dem Altweibersommer weicht. Seine satten warmen Farben und die noch langen Abende. Aber der Winter ist mein besonderer Freund: klirrende Kälte, klare weite Sicht. Auch Schnee, der die Welt ganz unschuldig und still machen kann. Die sanften Pastellfarben der tiefstehenden Sonne, zugefrorene Seen, das alles macht den Kopf und die Gedanken frei. Und dann die dunklen Abende am brennenden Kaminfeuer mit heißem Tee und dem Duft nach Orangen, Zimt und Nelken, das warme Licht brennender Kerzen, dicke Socken und kuschelige Wollpullover.
2. Magst Du lieber Berge oder lieber Meer?
Ganz klar das Meer! Ich bin geradezu süchtig danach. Immer wieder zieht mich das Meer magisch an. Meer ist Ausdruck unbändiger Kraft. Nichts begrenzt deinen Blick bis zum Horizont. Auch in meinen Urlauben zieht es mich zum Meer. Über 10 Jahre habe ich getaucht und dabei dieses Element ganz nah kennengelernt.
3. Gibt es Orte, die Du unbedingt noch gerne besuchen möchtest?
Da kann ich viele nennen. Aber ganz besonders sind es die Küstenregionen Europas. Ich möchte z.B. unbedingt die Bretagne und die Normandie kennenlernen. Schottland, Irland, das Baltikum. Meine Sehnsuchtsorte sind fast immer eng mit dem Meer verbunden.
4. Hast Du Dir manchmal Geschwister gewünscht?
Ja. Ich hätte es glaube ich schön gefunden mich mit Geschwistern austauschen zu können. Besonders als erwachsener Mensch. Aber es ist wie es ist und ich bin die letzte meiner Familie. Daran gewöhnt man sich und Freunde sind dadurch um so wichtiger.
5. Welches ist der wichtigste Raum in Deiner Wohnung?
Eindeutig die Küche. Eine Küche nur zum Anschauen oder mit einer Mikrowelle ist für mich undenkbar. In der Küche entsteht nicht nur das, was Leib & Seele zusammenhält, sie ist das Herzstück einer Behausung seit der Erfindung des Feuers.
6. Welche Bücher haben dich beeinflusst?
Nicht lachen, aber ich glaube als erstes Buch hat mich Pippi Langstrumpf von Astrid Lindgren geprägt. Sie ist meiner Meinung nach sozusagen die Vorreiterin der Emanzipation: Frauen sollten sich nicht anpassen, sie können ihr Leben allein meistern. Außerdem Erich Fromms „Sein oder Haben“. Nicht der Besitz oder Kommerz sollten das Leben bestimmen, sondern das Tun, das Denken und das entsprechende Handeln.
7. Wie würdest Du Deinen Kleidungsstil bezeichnen?
Hier bin ich ganz auf der Linie der Stilberaterin Ines Meyrose aus Hamburg, die ihren Stil als „High Class Leger Chic“ definiert. Ich liebe als bekennender Haptiker hochwertige Naturmaterialien wie Wolle, Seide Leder und. Baumwolle. Zeitloses und Langlebiges. Fast Fashion schadet der Welt. Deswegen kaufe ich gern bei Grüne Erde, Hess Natur oder beim British Shop ein. Schuhe kaufe am liebsten von Blundstone, Punto Pigro oder Giesswein.
8. Wann sagst Du: das war ein schöner Tag?
Wenn ich spontan ein nettes Gespräch hatte oder mich jemand anlächelt. Wenn ich ein gutes Essen genießen konnte. Ein Tag den ich mit Freunden verbringen konnte. Wenn beruflich etwas gelungen ist. Wenn ich mit meinem Hund in der Natur spazieren gehe. Ich habe so viele schöne Tage in meinem Leben, weil es die kleinen Erlebnisse sind, die einen Tag zu einem schönen Tag machen.
9. Kannst Du gut allein sein?
Auf alle Fälle. In meinem ganzen Leben gab es auch beruflich bedingt sehr viel Zeit, die ich allein unterwegs war. Wo ich in Hotels und fremden Städten übernachtet habe. Dadurch habe ich mittlerweile die Attitüde entwickelt, dass ich immer irgendwann, wenn ich mit Menschen zusammen bin, mich wieder auf die Ruhe und Besinnung des Alleinseins freue.
10. Was waren unvergessliche Momente bisher in Deinem Leben?
Zuallererst fallen mir da die Momente auf einem kleinen Safariboot auf dem roten Meer ein. Einfaches Leben ohne Luxus mit ein paar Freunden an Deck. Unglaublich schöne Tauchgänge, schlafen unter freiem Himmel und nur das Meer um uns herum. Das erdet ungemein. Auch der nachgeholte 60.Geburtstag meines Freundes Siegbert im Seglerheim in Schwerin war unvergesslich. Oder einige berufliche Erfolge, die nur für mich so wichtig waren, weil sie mein Durchhaltevermögen, für etwas zu arbeiten und ganz bei mir zu bleiben, bestätigt haben.
11. Hast Du schon mal online einen PartnerIn gesucht?
Ja. In den Jahren von 2005 bis 2010 war ich ausgiebig auf verschiedenen Plattformen im Netz unterwegs. Ich habe viele Menschen getroffen und zu einigen wenigen habe ich heute sogar noch Kontakt. Aber ich denke heute, dass diese zielgerichtete Sucherei nicht wirklich gut ist. Es braucht Zeit und Muße sich wirklich kennenzulernen. Heute suche ich überhaupt nicht mehr. Ich freue mich, wenn ich neue Menschen real kennenlerne und welche gemeinsamen Gespräche oder Aktivitäten sich daraus ergeben. Heute bin ich eine zufriedene Alleinstehende.
12. Was hat Dich motiviert, das Genre Streetfotografie zu wählen?
Hmm. Das ist nicht einfach zu beantworten. Ich glaube der wichtigste Grund ist, dass ich das aufnehmen und festhalten möchte, was alltägliche Schönheit ist, die andere gar nicht wahrnehmen. Dabei ist es mir wichtig, die Ästhetik des Augenblicks künstlerisch darzustellen. Mir gefällt die Zufälligkeit. Meine Bilder sind nicht gestellt, sie fangen einfach einen konkreten Moment ein und machen diesen dem Betrachter zugänglich.
13. Was gefällt Dir am älter werden?
Die Fähigkeit, Dinge besser und schneller einsortieren zu können, weil die Erfahrung einem hilft. Die Freiheit, einfach man selbst zu sein, nicht irgendetwas hinterherzujagen. Dinge gelassener betrachten zu können, weil man gemerkt hat, dass diese gar nicht so wichtig sind. Zeit für philosophische Betrachtungen zu haben.
14. Was wirst Du mit deiner Zeit anfangen, wenn Du in Rente bist?
Schmunzelnd: ich habe meinem Arbeitgeber angeboten, etwa 10 Tage im Monat weiter tätig zu sein, wenn es gewünscht ist. Ich habe aber auch Ideen, mich anderweitig zu engagieren, zum Beispiel in der Hanstedter Bürgerstiftung mitzuarbeiten. Veranstaltungsdurchführung für Ärztekreise anzubieten ist ebenfalls eine Idee. Dann möchte ich im Sommer wieder regelmäßig ins Freibad zum Schwimmen gehen und mit meiner Nachbarin gemeinsam wollen wir im Schützenverein das Bogenschießen erlernen. Am meisten freue ich mich, meine Zeit freier einteilen zu können. Wunderbar.
15. Welche Dinge sind in Deinem Leben wichtig?
Dinge sind nur Materie. Sie können schön oder bedeutungsvoll sein, wirklich wichtig im Leben sind sie mir nicht. Wichtig sind meine Freunde und Tiere, meine Freiheit, meine Selbstbestimmtheit, die Schönheit der Natur. Und gut erzeugtes Essen aus ökologisch erzeugen Nahrungsmitteln. Convenienced Food vermeide ich bestmöglich.
16. Was würdest Du retrospektiv anders machen in deinem Leben?
Grübelt länger. Ich glaube ich würde ein Handwerk lernen, statt zu studieren. Etwas herzustellen befriedigt sehr, weil das Ergebnis sichtbar ist und oft auch mehr Sinnhaftigkeit in der Arbeit steckt, würde ich heute sagen. Ansonsten war mein Leben gut so wie es war. Ich bin immer ich selbst geblieben, habe mich nie verleugnet und bin eigenen Entscheidungen gefolgt, mit deren Konsequenzen ich mich zurechtgefunden habe.
17. Was würdest Du tun, wenn Du „Kaiserin von Deutschland wärst“? Wie würdest Du regieren?
Puuh, das ist komplex und schwierig so viel Verantwortung zu tragen! Ich denke, ich würde die besten Experten zu den einzelnen Themen der Staatsführung als Minister in ein Kabinett holen und dann deren Ratschläge konsequent von den Behörden des Landes umsetzen lassen. Was sich als nicht tauglich in der Praxis herausstellt, wird schnell entsprechend den Umständen angepasst. Ich denke auch, dass wir uns als Europäer einigen müssen und Wege der Zusammenarbeit ausbauen müssen, aber nicht durch unsinnige Gleichmacherei, sondern mit unseren landestypischen Stärken, die wir bündeln. Die Welt ist zu globalisiert als das wir nur auf uns selbst in einer Nation schauen können. Niemand kann die weltweiten Probleme allein lösen, aber wenn wir gemeinsam handeln, haben wir eine Chance
Die Fragen habe ich mir gestellt und nach bestem Wissen und Gewissen für meine Leser beantwortet. Mein Motto dabei war: Was könnte andere Menschen über mich oder meine Ansichten interessieren? Falls jemand von euch noch andere Fragen an mich stellen möchte: Gerne in den Kommentaren!
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